Mittwoch, 27. Januar 2016

Ich habe Quatsch verzapft - Bericht pro Regierung ?

WDR-Journalistin rudert nach kritischer Aussage zurück 
Montag, 18.01.2016- Focus-Online
Eine WDR-Journalistin hat im niederländischen Radio behauptet, dass öffentlich-rechtliche Medien positiv über die Flüchtlingspolitik der Regierung berichten sollen. Der Sender ist entsetzt.
Die Aussagen einer Journalistin des Westdeutschen Rundfunks werfen Fragen bezüglich der Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Senders auf. In einem Interview mit dem niederländischen Radiosender L1 sagte Claudia Zimmermann zur Berichterstattung während der Flüchtlingskrise: "Wir sind natürlich angewiesen, pro Regierung zu berichten." 
In der Sendung ging es laut „Tagesspiegel“ um die sexuellen Übergriffe an Silvester und die Stimmungslage in Deutschland. Auf die Frage, ob sie im WDR positiv über Flüchtlinge berichten musste, antwortete die freie Mitarbeiterin: "Wir sind öffentlich-rechtlicher Rundfunk und darum angehalten, das Problem in einer mehr positiven Art anzugehen. Das beginnt mit der Willkommenskultur von Merkel bis zu dem Augenblick, als die Stimmung kippte und es mehr kritische Stimmen im Rundfunk und auch von der Politik gab."

Anweisung soll von mehreren Ausschüssen ausgehen 
Die Journalistin sagte, die Anweisung gehe von mehreren Ausschüssen aus. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sei so ausgelegt, eher zu Gunsten der Regierung zu berichten. 
Der WDR widersprach den Aussagen der freien Mitarbeiterin energisch. "Das entspricht in keiner Weise der Haltung des Unternehmens", sagte die stellvertretende Pressesprecherin Ingrid Schmitz. Tatsache sei, dass die Berichterstattung des WDR und seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach höchsten journalistischen Standards erfolge. Sie sei "ausgewogen und unabhängig". Das gelte für die gesamte Berichterstattung, auch für die über Flüchtlinge. 
Zimmermann ruderte nach ihrer Aussage im Radio gegenüber dem WDR nun zurück. Sie sagte: "Ich habe an dieser Stelle Unsinn geredet. Unter dem Druck der Live-Situation in der Talkrunde habe ich totalen Quatsch verzapft. Mir ist das ungeheuer peinlich. Denn ich bin niemals als freie Journalistin aufgefordert worden, tendenziös zu berichten oder einen Bericht in eine bestimmte Richtung zuzuspitzen."

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