Donnerstag, 20. Januar 2022

16.01.2022

Hamburg: Friedliche Corona-Demonstrationen verboten – Linksextreme dürfen mit Pyrotechnik aufmarschieren

Besonderes Vorgehen der Behörden in Hamburg: Trotz der bisher ausgesprochen friedlichen Demonstrationen, bei denen sich Demonstranten in großen Teilen an Corona-Auflagen hielten, wurde nun die angemeldete Demonstration für 15.000 Teilnehmer mit Hinweis auf die steigenden Corona-Zahlen und des Infektionsrisikos verboten. Dennoch protestierten nach Polizeiangaben 3.000. Teilnehmer sprechen von deutlich höheren Zahlen.
Die Gegenkundgebung des Hamburger Bündnis gegen Rechts, unterstützt von den GRÜNEN, DIE LINKE, DKP, Verdi und weiteren linken Organisationen durfte hingegen mit angemeldet knapp 3.000 Menschen stattfinden. Bilder zeigen nicht nur eindeutige Verstöße gegen den Mindestabstand, sondern einen klassischen Schwarzer-Block-Auftritt: Pyrotechnik, Vermummung und Sprüche, die Gewalt ankündigen. Auf einem Plakat stand: „Die schönsten Nazis haben blaue Augen und eine gebrochene Nase“.
Teilnehmer skandierten u.a. „Kein Intensivbett für Impfgegner“ oder „Querdenker über die Klippe lenken“. Für die Polizei kein Grund, diesen Protest aufzulösen.

 

Es waren die Grünen, die den zivilen Widerstand geadelt haben

Es waren die Grünen...

die den zivilen Widerstand geadelt haben und in deren Umfeld Kurse abgehalten wurden, wie man passiven Widerstand leistet und Polizeiketten durchbricht.

Der martialische Auftritt der heutigen Polizei auch bei relativ friedlichen Corona-Spaziergängen war die Antwort auf die Praxis der Linksextremisten, mit Stahlkugeln auf Polizisten zu schießen und die gewalttätigen linksextremistischen Krawalle vor den Kernkraftwerken und den Schlachten um Gorleben.

 

Bedrohen Anti-Corona-Aufmärsche die Demokratie?

Bedrohen Anti-Corona-Aufmärsche die Demokratie?

Der politikmediale Bereich sieht in den Anti-Corona-Aufmärschen eine große Gefahr für die Demokratie, weil diese angeblich von Rechtsextremen gesteuert werden. Zum Beweis werden immer wieder Bilder von gewalttägigen Minderheiten so gezeigt, als seien sie dominierend bei den Demonstrationen, dabei kommt laut Hamburger Polizei die übergroße Mehrheit aus der Mitte der Gesellschaft.

Abgesehen davon, dass auch Linksextreme hochgefährlich sind, stellt sich die Frage, wieso ausgerechnet relativ friedliche „Corona-Spaziergänger“, denen sich die Sinnhaftigkeit der Corona-Beschränkungen bei gleichzeitigem Sinken der Hospitalisierung nicht mehr erschließt und deren überwiegend ordnungspolitische Verstöße, die bei "linken" Demonstrationen als "ziviler Ungehorsam" abgetan werden,  demokratiegefährdend sein sollen.

Bezeichnend ist die deutliche Kritik des sächsischen Minister-präsidenten Michael Kretschmer an den Protestkundgebungen , der mit den Worten „Gegen Schutzmaßnahmen zu sein, ist kein Grund, auf die Straße zu gehen“ den Corona-Gegnern das Grundrecht auf Demonstrationen abspricht. Kretschmer verkennt dabei, das Grundrechte Abwehrrechte des Bürgers gegenüber dem Staat sind und Ministerpräsidenten  nicht darüber befinden, wann und wogegen demonstriert werden kann.

Bezeichnend ist ferner, dass linke Demonstranten erbost sind, weil auch ihnen vorgeworfen wird, dass sie beim "Schutz" der Uniklinik in Dresden gegen Demonstrationsauflagen verstoßen haben. Schließlich waren sie doch für das "Gute".

Ich habe hier bereits mehrfach Beiträge unter dem Motto „Linke plötzlich staatstragen, Konservative staatskritisch“ gelinkt. Doch woran liegt das?

„Links“ stand bisher für Freiheit, für Demonstration und Widerstand, für kritisches Denken und Skepsis gegenüber der Obrigkeit. Doch bereits seit der ersten rot grünen Koalition unter Schröder begannen die 68er das zu steuern, was sie einst bekämpft hatten. Mit zunehmender Intensität haben sie es bis heute geschafft, an Universitäten, in der Presse und durch linkslastige Social-Media-Plattformen das Gesellschaftsbild maßgeblich zu beeinflussen.

Durch die Gründung von Stiftungen, Nichtregierungsorganisationen, Infiltrierung von Medien und gewonnenen Wahlen links von der Mitte, scheint das derzeitige politische System ihren linken Vorstellungen zu entsprechen. Deshalb darf es mit allen Mitteln gegen diejenigen vorgehen, die es in Frage stellen oder sogar ablehnen.

Genau auf diesem Prinzip beruhen die sozialistischen Staaten. Plötzlich verlangen Stimmen aus dem linken Spektrum in den sozialen Medien nach Wasserwerfern und empfinden die Polizei nach Jahren des Hasses als Freund und Helfer.

Uns es sind die „Linken“, die plötzlich in Form eines Spießers Nachbarn verpfeifen, wie die Grünen-Abgeordnete Antje Kapek den bayrischen FdP-Vorsitzenden Martin Hagen, weil der unerlaubterweise Feuerwerkskörper für Silvester vorbereitete oder die Grüne Saskia Weishaupt, die früher forderte, Hunde und Pfefferspray bei Demonstrationen generell zu verbieten und nunmehr angesichts von Corona-Demonstrationen den Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken begrüßen würde.

Die Liebe der „Linken“ zur Staatsgewalt ist daher kein Widerspruch. Die Verhältnisse in der ehemaligen DDR haben gezeigt, mit welcher Brutalität deren ursprüngliche moralischen Ansprüche nach Freiheit, Demonstrationsrecht, kritischem Denken und Skepsis gegenüber der Obrigkeit unterdrückt wurden. Das heutige Rufen der „Linken“ nach Wasserwerfern und Schlagstöcken gegen Corona-Demonstranten zeigt, wie sehr die gegenwärtige politische „Linke“ das jetzige  Deutschland als ihr Gebilde betrachtet.

(angelehnt an Ausführungen von Marco Galina)

 

Was macht die Antifa denn da?

 Proteste gegen Corona-Demos

Was macht die Antifa denn da? (Cicero+)

Die Antifa hat eine neue Aufgabe gefunden: Sie setzt jetzt die Maskenpflicht in der Berliner S-Bahn durch, blockiert Corona-Proteste Seite an Seite mit der Staatsmacht und bekommt dafür Applaus in den sozialen Medien. Dabei gäbe es Gründe genug, selbst gegen die Corona-Politik auf die Straße zu gehen. Ein paar Gedanken zur Lage des deutschen Antifaschismus.

Jeden Tag verliebt sich in Deutschland ein Linker in den starken Staat (NZZ)

Der andere Blick

Jeden Tag verliebt sich in Deutschland ein Linker in den starken Staat (NZZ)

Oliver Maksan, Berlin, 06.01.2022

"In der Corona-Pandemie fallen Politiker links der Mitte durch einen autoritären Sound auf, den man eher bei ihren Großeltern vermutet hätte. Rechts hingegen wächst die Staatsskepsis".

"Keine Frage: Geltendes Recht muss umgesetzt werden. Wo Auflagen bei Corona-Demos nicht respektiert werden, muss die Polizei eingreifen. Gewaltsamer Protest muss mit staatlicher Gegengewalt rechnen".

"Viele Linke sind indes sehr nachsichtig, wenn es um Gesetzesverstöße von links geht. Die werden als ziviler Ungehorsam oft sogar gefeiert. Egal ob beim Protest gegen Atommülltransporte oder bei der Rodung des Hambacher Forsts: Das gute Anliegen rechtfertigt hier im Zweifel die Mittel. Das gilt natürlich auch für die schulschwänzende Klimajugend. Und wenn Berlins Sicherheitskräfte robust gegen randalierende Linksextremisten vorgehen, so wie am 1. Mai letzten Jahres, fordert die Grünen-Fraktionschefin Kapek eine Debatte über die Polizeitaktik".

 

Wenn Rechte zu Linken werden und umgekehrt

 Vererkehrte Corona-Welt

Wenn Rechte zu Linken werden und umgekehrt

Man könnte abgewandelt auch sagen: „Die Revolution frisst ihre Lehrer und Eltern“.

In der Coronakrise verkehren sich die Fronten: Die „braven“ Bürger mucken als Corona-Rebellen von rechts auf, kopieren die ihnen vertrauten 68er-Methoden des dezentralen Ungehorsams und die revolutionären Jugendlichen der Antifa marschieren Arm in Arm mit der Staatsmacht.

Diese ist aber längst in den Händen der rotgrünen Erben der 68er. Sie  reibt sich irritiert die Augen, wirkt hilflos und hat diesem nichts anderes endgegenzusetzen als eine Endlosschleife von Impfappellen und unnützen Auflagen für Demos unter freiem Himmel wie Maskentragen und Abstandhalten und das, obwohl bekanntlich die Gefahr einer Infektion im Freien gegen Null geht und in Fußgängerzonen die gleichen Menschen unbehelligt ohne Masken und häufig ohne Abstand rumlaufen.

In Erkenntnis ihrer Ohnmacht werden flugs die Corona-Rebellen als Querdenker, Reichsbürger, Verschwörungs-theoretiker, Rechtsextremisten und Neonazis deklariert, die es massiv zu bekämpfen gilt. Ja. Die gibt es auch. Sie sind aber eine deutliche Minderheit.

Es ist offensichtlich, dass diese Revolte von rechts bis ins linksalternative Milieu hineinragt. Unter den „braven“ Bürgern ist eine hohe Zahl an esoterischen Heilpraktikern, schwäbischen Hausfrauen und anthroposophisch angehauchten renitenten Impfgegnern. Sie sind ein Erfolg jahrelanger grüner Politik. Wenn man den Leuten ständig einredet, dass Gentechnik des Teufels sei, muss man sich nicht wundern, wenn sie dem Genzeug misstrauen. Globuli-Esoteriker und Gen-Technik-Bekämpfer, die zeitlebens grün gewählt haben, wehren sich, sich spritzen zu lassen, was ihnen immer als Teufelszeug galt: genetisch wirkende Medikamente aus dem Labor.

Bisher stand „Rechts“ für Staatsgläubigkeit; man liebte Autoritäten, die Kirchen, die Rechtsstaatlichkeit, den Wert von Regeln und den Ertrag der eigenen Leistung. „Links“ war eher die Auflehnung, das Infragestellen der Autoritäten; Solidarität wurde verschrieben bis zur Überdosis, Umverteilung gefordert; Recht, Staat, Gesetz und Ordnung rochen wie der Muff unter den Talaren.

Man reibt sich die Augen. Die früher aufmüpfigen Systemfeinde wurden zu eifrigsten Verteidigern des früher so verachteten „Schweinesystems“. Sie fordern strikten Gehorsam bei Maske und Distanz und allen Verordnungen von oben;

„Links“ stand immer für Minderheiten-Schutz; jetzt drischt Links auf eine Minderheit ein und fordert den Ausschluss von Kranken aus medizinischer Behandlung. Früher mal waren es hartknochige Konservative, die AIDS-Kranke wegsperren wollten, und Linke, die gegen Diskriminierung der Kranken antraten.

"Rechte" verteidigen neuerdings das Grundgesetz und den Rechtsstaat, Gewaltenteilung und Kontrolle unverhältnismäßiger Polizeieinsätze, während den Linken Minderheitenrechte, Grundgesetz und Freiheiten nicht schnell genug abgeschafft werden können.

Das erinnert fatal an die Zustände in der DDR. Die war zwar formal links, aber tatsächlich autoritär; Menschen- und Bürgerrechte gab es eher für die Sonntagsrede, statt für die Realität gesellschaftlichen Zusammenlebens. Die westdeutsche Linke hatte das Glück, nicht wirklich links leben zu müssen. Linkssein in der Bundesrepublik war immer eine Art geistige Wohlstands-Verwahrlosung.

Das Corona-Virus darf auch nicht aus einem Labor stammen, sondern muss natürlichen Ursprungs sein. Wer anderes behauptet, ist ein Verschwörungstheoretiker.

Mittlerweile gibt es aber einfach zu viele Indizien für eine Laborthese, was zunehmend auch im Mainstream internationaler Debatte angekommen ist. So sagte die Molekularbiologin Dr. Alina Chan, die für Harvard forscht, vor dem britischen Unterhaus: „Ich denke, es ist wahrscheinlicher, dass es ein Laborursprung war, als dass es keiner war.“ Damit bestätigt sie Befürchtungen, die unter anderem US-Nachrichtendienste und andere Forscher bereits geäußert haben.

Dr. Chan hält es auch für möglich, dass das Virus genetisch manipuliert wurde: „Wir haben von vielen Top-Virologen gehört, dass ein genetisch manipulierter Ursprung einleuchtend ist, und dazu gehören auch Virologen, die Modifikationen am ersten SARS-Virus vorgenommen haben.“

Auch krude Meinungen durchs Grundgesetz geschützt

Natürlich hat Manfred Güllner, Geschäftsführer von Forsa, Recht, wenn er bei ntv.de schreibt, dass die Impfgegner und Corona-Leugner eine kleine Minderheit seien und dass es an der Realität vorbeiginge, von einer gespaltenen Gesellschaft zu sprechen.

Die große Mehrheit der Gesellschaft habe kein Verständnis für die Corona-Leugner und von den Geimpften hielten 90 Prozent das Verhalten der Impfgegner für unverantwortlich. Umso unverständlicher sei die große Beachtung, die die kleine, sich allerdings lautstark artikulierende Minorität der Corona-Leugner und Impfgegner bei vielen Politikern und Medien erhalte.

Wenn die Medien ihre Sensationsgier zügeln würden und diese Aufmerksamkeit unterbliebe, die das Selbstverständnis der Initiatoren stärkt und  den Zulauf fördert, würden sich die Demos irgendwann totlaufen. Dann wäre auch eine unmittelbare Gefährdung der öffentlichen Sicherheit bei derartigen Demos dezimiert, die deren Einschränkung oder Untersagung gebieten würde.

Aber, auch wenn´s der Mehrheitsgesellschaft nicht gefällt: Auch für Minderheiten mit kruden Meinungen besteht ein Grundrecht auf friedliche Demonstrationen. Es wäre meiner Meinung nach gut, wenn der Spruch von Voltaire mehr Beachtung fände.

 

Mittwoch, 12. Januar 2022

Toller Kommentar

Toller Kommentar

…zu unserem Parteienstaat. Demokratie als Volksherrschaft? Ein schöner Traum. Die repräsentative Demokratie ist so gut wie abgeschafft. Wir Wähler haben keinerlei Einfluss auf die Landeslisten der Parteien. Folglich sitzen im Bundestag von 736 Abgeordneten nur 299 von den Wählern direkt Gewählte. Die restlichen 439 wurden von den Parteien „entsandt“, davon 111, die eigentlich chancenlos waren und nur durch dubiose Berechnungsmethoden ihr Mandat erhielten. Besonders kurios: „Die Linke“, erhielt zwar weniger als 5 Prozent der abgegebenen Stimmen, trotzdem dürfen sich 32 Abgeordneten über ein Mandat im Bundestag freuen. Damit ist der Bundestag zur Versorgungseinrichtung für Parteikader geworden. Die Crux ist, dass diejenigen, die über ein praktikables Wahlrecht entscheiden sollen, selbst betroffen sind.

Auch die fachlich fundierte Situationsanalyse von Dr. Thomas Jäger wird ohne praktische politische Konsequenz bleiben und ins Leere gehen.

Gastbeitrag von Thomas Jäger

Die lernunfähige Republik: Corona legt einen Makel der Politik schonungslos offen (Focus)

Dienstag, 30.11.2021, 13:08

Und wieder nichts gelernt: Deutschland taumelt erneut in einen katastrophalen Corona-Winter. Wie kann es sein, dass Politiker immer wieder auf die heiße Herdplatte fassen? Selbst in einer der größten Krise der deutschen Geschichte? Es wird Zeit, dass wir neue Wege finden, um unser Führungspersonal zu rekrutieren.

Es ist Anfang Dezember 2021 offensichtlich, dass das Krisenmanagement Deutschlands in der Pandemie so wenig vorausschauend, so ineffektiv und ineffizient war, dass wohl besser von politischer Katastrophenbegleitung gesprochen werden sollte, aus der sich die schwarz-rote Koalition derzeit herauszuwinden versucht.

Abschnitte:

  • Lothar Wielers Pandemie-Erkenntnis: Immer wieder die Hand auf der heißen Herdplatte
  • Scheinbar schwierig in der Pandemie: Problemstellungen begreifen und bearbeiten
  • Lernunfähigkeit im Amt: Leider wieder das Peter-Prinzip
  • Parteien-Kritik: Keine vorausschauende Politik
  • Karneval statt Virus-Bekämpfung? Nach der Wahl ist vor der Wahl
  • Wie suchen wir in Zukunft politisches Führungspersonal aus?

 

Der Bundestag braucht weniger Abgeordnete, aber mehr, die persönlich gewählt sind

 Helmut Markworts Tagebuch

Der Bundestag braucht weniger Abgeordnete, aber mehr, die persönlich gewählt sind

Im Regelfall sitzen im Bundestag 598 Abgeordnete. Jetzt sind es 736. Viele davon verdanken ihr Mandat dem peinlichen Versagen des Bundestages. Jetzt ist es an der Zeit, dass sie die Kraft aufbringen, sich selbst als Volksvertreter wieder abzuschaffen.

Abgeordnete müssen sich selbst wieder abschaffen

So eng wie im Bundestag sitzen sonst nirgendwo Menschen nebeneinander. Die Abgeordneten sind stolz, dass sie drin sind, aber sie müssen auch unter schlechtem Gewissen leiden. Viele der 736 Parlamentarier verdanken ihr Mandat dem peinlichen Versagen des Bundestages, der sich auf keine wirksame Reform des Wahlrechts einigen konnte.

Sie fallen dem Steuerzahler zur Last und müssen in überfüllten Ausschüssen unpraktikabel arbeiten. Zu ihren dringenden Aufgaben gehört es, vor der nächsten Wahl die Zahl der Sitze zu verringern. Sie müssen die Kraft aufbringen, sich selbst als Volksvertreter wieder abzuschaffen.

Die Schieflage ist offenkundig. Im Regelfall sitzen im Bundestag 598 Abgeordnete: 299, die in ihren Wahlkreisen direkt gewählt worden sind, und 299, die über die Parteilisten einziehen. Das aktuelle Missverhältnis begünstigt die Listenkandidaten. Durch Überhang- und Ausgleichsmandate schwillt ihre Zahl auf 437 an. Die Listenabgeordneten haben also ein Übergewicht von 138 Sitzen. Überhang und Ausgleich werden nach den bisherigen Regeln notwendig, weil die Vielzahl der Parteien und Kandidaten zu knappen Ergebnissen führt.

Schon mit 20 Prozent der Stimmen kann ein Politiker seinen Wahlkreis gewinnen. Ein CDU-Mann in Dresden hat sogar mit 18,6 Prozent gewonnen. Ein solcher Sieg kann 16 Ausgleichsmandate auf den Listen der anderen Parteien nach sich ziehen

Wenn die Reform das Recht der Wähler auf Persönlichkeitswahl stützen soll, könnten zwei Änderungen in Erwägung gezogen werden. Falls ein Kandidat seinen Wahlkreis nicht mit absoluter Mehrheit gewinnt, könnte auch der Zweitplatzierte seine Heimat im Bundestag vertreten. Das bedeutet mehr Direktwahl und weniger Überhang.

Mein zweiter Verbesserungsvorschlag zugunsten der Wähler zielt auf die Listen, die von den Parteien bestimmt werden. Viele Wähler mögen aber keine Listen wählen, sondern Personen. Ihnen sollte das Gesetz erlauben, mit ihrer Zweitstimme einen Kandidaten oder eine Kandidatin aus der Liste zu bevorzugen. Die Parteien schlagen die Reihenfolge vor, aber die Wähler können sie ändern.

Bei der Landtagswahl in Bayern wird dieses Wahlsystem angeboten und von vielen Wählern begeistert genutzt-

XXL-Bundestag

 XXL-Bundestag

Wir lassen uns unsere  Demokratie einiges kosten. Am 26. Oktober, wenn der neu gewählte Bundestag das erste Mal zusammentritt, bekommt Deutschland nicht nur das größte, sondern auch das teuerste Parlament aller Zeiten. Dabei sind die Gehälter seiner bald 736 Mitglieder nicht einmal der größte Posten im Bundestags-Etat: Ein Viertel der Gesamtkosten geht auf das Konto von Mitarbeitern, die Abgeordnete eingestellt haben. Allein für das Haushaltsjahr 2021 sind dafür rund 261 Millionen Euro veranschlagt – ein Anstieg um 170 Prozent im Vergleich zu 2005.

Der aufgeblähte Bundestag beeinträchtigt die Funktionsfähigkeit des Parlaments

Der neue Bundestag mit seinen 736 Abgeordneten hat ein Viertel mehr als vorgesehen, die nicht gewählt, sondern dubios bestimmt wurden. Er ist damit das zweitgrößte Parlament nach dem chinesischen Volkskongress. Das bedeutet, dass bei der Anzahl eine große Zahl von Abgeordneten nicht wirklich Einfluss ausüben können. Joachim Behnke, Professor für Politikwissenschaften, meint, dass manche Ausschüsse wahrscheinlich vollkommen absurde Dimensionen annehmen werden. Sie würden Größenordnungen bekommen, die schon denen kleinerer Länderparlamente entsprechen. Und je größer das Gremium, desto schwieriger werde es, Entscheidungen herbeizuführen.

Aber das kennen wir ja schon aus den vergangenen Jahren. Der Bundestag kontrolliert längst nicht mehr die Bundesregierung. In Koalitionspapieren wird vereinbart, dass die Abgeordneten der Regierungsfraktionen deren Vorhaben zustimmen. Die Abgeordneten der Koalition heben nur noch die Hände, um die Vorhaben der Regierung durch zuwinken. Die „Volksvertretung“ ist zum Club der Jasagerei verkommen. Außerdem werden „wichtige“ Abgeordnete mit Posten ruhig gestellt. Kaum einer, der nicht als Sonderbeauftragter für irgendwas oder als parlamentarischer Staatssekretär als „Briefbote“ der Ministerien agiert oder als Vorsitzender von irgendwelchen Gremien 50 Prozent Gehaltszuschuss kassiert und mit hilft, dass brav die Hand gehoben wird, wenn es denn so gewollt ist.

Dass Abgeordnete nach dem Willen des Grundgesetzes In ihren Entscheidungen frei und nur ihrem Gewissen unterworfen sind, ist seit ewigen Zeiten ein Witz. Sie unterliegen dem Fraktionszwang und damit dem Willen ihrer Parteien. Faktisch sind sie weisungsgebunden. Einmal im Parlament spielt Volkes Wille nur noch eine Rolle am Rande.

Der schwindende Einfluss der Abgeordneten wird seit einiger Zeit durch EU-Gerichtshof, Verfassungsgericht, EU-Kommission, EZB, NGOs - Institutionen ohne öffentliche Kontrolle oder demokratische Legitimation - ersetzt, durch die die Politik immer stärker gelenkt wird.

>>> siehe auch: Der Deutsche Bundestag könnte bald eine Milliarde Euro kosten – und damit doppelt so viel wie im Jahr 2005 (NZZ)

Ein Statement auf Facebook geht um die Welt

Ich habe es satt...
Prof. Dr. Knut Löschke ist eine renommierter Wissenschaftler und Unternehmer und als Sachverständiger Mitglied der Enquete Kommission "Künstliche Intelligenz". Er gehört keiner Partei an und ist konfesssionlos.
Letzte Woche nahm er mit klaren Worten Stellung zur geistigen und politischen Situation in Deutschland. Sein Facebook-Statement spricht mir aus dem Herzen:

"Ich habe es satt, oder, um es noch klarer auszudrücken: ich habe die Schnauze voll vom permanenten und immer religiöser werdenden Klima-Geschwafel, von Energie-Wende-Phantasien, von Elektroauto-Anbetungen, von Gruselgeschichten über Weltuntergangs-Szenarien von Corona über Feuersbrünste bis Wetterkatastrophen. Ich kann die Leute nicht mehr ertragen, die das täglich in Mikrofone und Kameras schreien oder in Zeitungen drucken. Ich leide darunter miterleben zu müssen, wie aus der Naturwissenschaft eine Hure der Politik gemacht wird.
Ich habe es satt, mir von missbrauchten, pubertierenden Kindern vorschreiben zu lassen, wofür ich mich zu schämen habe. Ich habe es satt, mir von irgendwelchen Gestörten erklären zu lassen, dass ich Schuld habe an Allem und an Jedem - vor allem aber als Deutscher für das frühere, heutige und zukünftige Elend der ganzen Welt.
Ich habe es satt, dass mir religiöse und sexuelle Minderheiten, die ihre wohl verbrieften Minderheitenrechte mit pausenloser medialer Unterstützung schamlos ausnutzen, vorschreiben wollen, was ich tun und sagen darf und was nicht.
Ich habe es satt, wenn völlig Übergeschnappte meine deutsche Muttersprache verhunzen und mir glauben beibringen zu müssen, wie ich mainstreamgerecht zu schreiben und zu sprechen habe.
Ich habe es satt mitzuerleben, wie völlig Ungebildete, die in ihrem Leben nichts weiter geleistet haben, als das Tragen einer fremden Aktentasche, glauben Deutschland regieren zu können.
Ich kann es nicht mehr ertragen, wenn unter dem Vorwand einer „bunten Gesellschaft“ Recht und Sicherheit dahin schwinden und man abends aus dem Hauptbahnhof kommend, über Dreck, Schmutz, Obdachlose, Drogensüchtige und Beschaffungskriminelle steigen muss, vorbei an vollgekrakelten Wänden.
Ich möchte,
dass in meinem Land die Menschen, gleich welchen Geschlechts, welcher Hautfarbe und gleich welcher Herkunft wertgeschätzt und unterstützt werden, die täglich mit ihrer fleißigen, produktiven und wertschöpfenden Arbeit den Reichtum der ganzen Gesellschaft hervorbringen: die Mitarbeiter in den Unternehmen, die Handwerker, die Freiberufler, die vielen engagierten und sozial handelnden Unternehmer der kleinen und mittelständischen Wirtschaft. Ich möchte, dass die Lehrer unserer Kinder, die Ärzte und Pfleger unserer Kranken und Hilfebedürftigen die Anerkennung, die Wertschätzung und die Unterstützung erhalten, die sie täglich verdienen. Ich möchte, dass sich die Jungen und Ungestümen in den wohlgesetzten Grenzen unseres Rechtsraumes austoben aber sich auch vor ihren Eltern und Großeltern, vor den Alten und Erfahrenen verneigen, weil sie die Erschaffer ihres Wohlstandes und ihrer Freiheit sind".