Sonntag, 30. September 2012

Berlin direkt

Wer heute "Berlin direkt" gesehen hat, konnte wieder einmal erleben, welch mieses Spiel die "Journaille" zu spielen in der Lage ist. Ein ganz schlimmer Finger ist aus meiner Sicht Thomas Walde, der heute versucht hat, Peer Steinbrück wegen dessen Vortragstätigkeit gegen Honorar in den letzten Jahren an die Wand zu nageln.
   Zum Glück trifft er bei solchen Versuchen auf einen Sigmar Gabriel, der ihm schon zum wiederholten Mal die sachlichen und rhetorischen Grenzen aufgezeigt hat.
   Als Gabriel ihm heute beschieden hat, wie hahnebüchen Waldes Argumentation sei, blieb diesem nur noch resignierend festzustellen: "Das war ein gutes Schlusswort, weiter zum nächsten Thema."

Montag, 10. September 2012

Betrug an der Zapfsäule


In der GZ vom 07.09.2012 wurde öffentlich nach einem notorischen Tankbetrüger gefahndet, der sich danach gstellt hat. 
2011 waren es deutschlandweit 85.000 gemeldete Fälle ( plus 10%) mit dem Spitzenreiter Köln, wo in 1425 Fällen (244  je 100.000 Einwohner) beim Tanken betrogen wurde (München 66).
Eigentlich müsste die Polizei derartige Anzeigen unbearbeitet an die Staatsanwaltschaft mit der Bitte um Einstellung weiterleiten, weil Tankbetrügereien ein hausgemachtes Problem der Tankstellen sind, das diese durch eine ganz einfache Änderung der Verkaufsstrategie und ohne zusätzliche Kosten auf „Null“ senken könnten, womit sie zusätzlich zu einer erheblichen Entlastung von Polizei und Justiz beitragen würden.
Wer schon einmal in den USA mit einem Mietwagen unterwegs war, kennt das System zur Genüge. Dort gibt es Sprit an der Säule nur gegen Vorkasse. Erst wenn bezahlt wurde, wird die Tanksäule freigeschaltet und nicht wie bei uns, nachdem bezahlt wurde.
Nun unterscheiden sich die Amis von uns darin, dass sie ihre Tanks nicht mit Gewalt bis zur Halskrause auf den Cent genau füllen, sondern großzügig für runde Summen in etwa voll tanken und natürlich gibt es Geld zurück, sollte man sich mal verschätzt haben. Tankstellenbesitzer hier auf diese Möglichkeit hingewiesen, antworteten sinngemäß mehrfach, dass das bei uns nicht ginge, weil ein Rückstau an den Zapfsäulen entstünde, wenn erst bezahlt würde und dass der Kunde nach dem Bezahlen nicht wieder in die Tankstelle zurückkehren würde, um zusätzlich sonstige Dinge einzukaufen.
Das mit dem Rückstau ist Quatsch, weil es zeitlich egal ist, ob mein Fahrzeug beim Bezahlen vor dem Tanken oder nach dem Tanken eine Tanksäule blockiert. Das mit dem Zusatzeinkauf mag ein Problem sein, wobei der Tankwart abwägen muss, ob er betrogen werden oder ein paar Prozent Umsatz einbüßen will. Die Problemlösung auf die Polizei/Justiz abzuwälzen, dürfte jedoch nicht länger hinnehmbar sein.
Das größte Problem dürfte allerdings beim deutschen Autofahrer liegen. Er könnte nur ungefähr voll tanken und müsste auf eine zehntellitergenaue Verbrauchsberechnung verzichten.

Mittwoch, 5. September 2012

Zuschussrente


Bereits in jungen Jahren hat mir mein Vater verdeutlicht, dass nach der aktiven Berufstätigkeit für jeden eine Versorgungslücke droht und mir dringend geraten, auch als junger Geringverdiener mit altersbedingt monatlich relativ geringen Beiträgen für eine damals übliche Lebensversicherung und dem 312-Mark-Gesetz (26 DM mtl.) später 624-Mark-Gesetz (52 DM mtl.), verbunden mit staatlichem Zuschüssen, für das Alter vorzusorgen. Jedermann konnte schon sehr früh erkennen, dass im Alter eine Versorgungslücke entsteht, die entweder zu Abstrichen am Lebensstandard führt oder, wer das vermeiden wollte, durch private Vorsorge abgemildert werden musste. Zwar galt damals wie heute, „Die Rente ist sicher“, was sich allerdings nur auf die Auszahlung der Rente, nicht aber auf deren Höhe beziehen konnte. Das Rentenniveau ist bekanntlich von vielen Begleitfaktoren abhängig.
Viele meiner damaligen Altersgenossen haben mich belächelt und mir erklärt, das Leben genießen und sich keinen Kopf über das Alter machen zu wollen, zumal der Staat es schon richten würde, dass hier keiner verhungern muss. Wie es scheint - und das ärgert mich - hätten sie mit dieser Einstellung recht behalten. Ursula von der Leyen hat ihr Herz für die entdeckt, die trotz lebenslangen Arbeitens im Regelfall nicht bereit waren, auch nur minimal für ihr Alter vorzusorgen und jetzt feststellen müssen, wohl was versäumt zu haben, was nun der Staat richten wird.
Bei einer privaten Diskussion zu diesem Thema wurde deutlich, dass sich insbesondere heutige Ruheständler, die von dem Thema  überhaupt nicht betroffen sind, über die zukünftige Rentengestaltung am meisten aufregen, wobei der Höhepunkt der Diskussion darin bestand, dass jemand, der ständig oberhalb der Versicherungspflichtgrenze verdiente, beklagte, dass seine gesetzliche Rente in keinster Weise im ausreichendem Verhältnis zu seinem letzten Verdienst stünde..

Immer weniger private Altersvorsorge

In der GZ  vom 05.10.2012 wurde über das Ergebnis einer Postbankumfrage berichtet, wonach immer mehr Deutsche der privaten Altersvorsorge misstrauen und lieber Immobilien kaufen (Anm.: wer´s sich denn leisten kann) oder gar auf eine Erbschaft hoffen.

Sie scheinen nach dem Motto zu leben:

Forever Young

Zwei Drittel der Deutschen betreiben keine Altersvorsorge. Sie leben nach dem Motto: Forever Young. Oder: es ist noch immer gut gegangen.

Recht auf Rente

Viele stehen auf dem Standpunkt, wenn ich arbeite, habe ich ein Recht auf ausreichende Rente und wenn nicht, werde ich auch so versorgt. Das die Höhe der Rentenzahlungen von der Höhe und Dauer der gezahlten Beiträge abhängt, können oder wollen viele nicht sehen. (Und wie es scheint, finden sie in der Politik ein offenes Ohr).

Wieso jetzt an´s Alter denken

Die Deutschen glauben nicht oder es interessiert sie nicht, dass sie im Alter finanzielle Einbußen ertragen müssen. Sie vertrauen auf die Gemeinschaft. Der Staat wird schon für die Sicherheit sorgen und wenn nicht, wird eben nicht oder "falsch" gewählt. Hartz IV-Mentalität eben.

Montag, 3. September 2012

Was ist Politik ?

Ein Sohn fragt den Vater:
"Papi, was ist eigentlich Politik?" Da sagt der Vater: "Mein Sohn, das ist ganz einfach.
  • Sieh mal, ich bringe das Geld nach Hause, also bin ich der KAPITALISMUS.
  • Deine Mutter verwaltet das Geld, also ist sie die REGIERUNG.
  • Der Opa passt auf, dass hier alles seine Ordnung hat, also ist er die GEWERKSCHAFT.
  • Unser Dienstmädchen ist die ARBEITERKLASSE.
  • Wir alle haben nur eines im Sinn, nämlich dein Wohlergehen. Folglich bis du das VOLK
  • und dein kleiner Bruder, der noch in den Windeln liegt, ist die ZUKUNFT.
Hast du das verstanden, mein Sohn?"
Der Kleine überlegt und bittet seinen Vater, dass er noch eine Nacht darüber schlafen möchte.
In der Nacht wird der kleine Junge wach, weil sein kleiner Bruder in die Windeln gemacht hat und fuchtbar brüllt. Da er nicht weiß, was er machen soll, geht er ins Schlafzimmer seiner Eltern. Da liegt aber nur seine Mutter, die er aber nicht wecken kann, da sie so fest schläft. So geht er in das Zimmer des Dienstmädchens, wo sich sein Vater gerade mit demselben vergnügt, während der Opa durch das Fenster unauffällig zuschaut. Alle sind so beschäftigt, dass sie nicht mitbekommen, dass der kleine Junge vor ihrem Bett steht. Also beschließt der Junge unverrichteter Dinge wieder schlafen zu gehen.
Am nächsten Morgen fragt der Vater seinen Sohn, ob er nun mit eigenen Worten erklären kann, was Politik ist.
"Ja" antwortet der Sohn,
  • der KAPITALISMUS missbraucht die ARBEITERKLASSE und
  • die GEWERKSCHAFT schaut zu,
  • während die REGIERUNG schläft.
  • das VOLK wird vollkommen ignoriert und
  • die ZUKUNFT liegt in der Scheiße.
Das ist POLITIK!