In der GZ vom 07.09.2012 wurde
öffentlich nach einem notorischen Tankbetrüger gefahndet, der sich danach gstellt hat.
2011 waren es deutschlandweit
85.000 gemeldete Fälle ( plus 10%) mit dem Spitzenreiter Köln, wo in 1425
Fällen (244 je 100.000 Einwohner) beim
Tanken betrogen wurde (München 66).
Eigentlich müsste die Polizei
derartige Anzeigen unbearbeitet an die Staatsanwaltschaft mit der Bitte um
Einstellung weiterleiten, weil Tankbetrügereien ein hausgemachtes Problem der
Tankstellen sind, das diese durch eine
ganz einfache Änderung der Verkaufsstrategie und ohne zusätzliche Kosten auf
„Null“ senken könnten, womit sie zusätzlich zu einer erheblichen Entlastung von
Polizei und Justiz beitragen würden.
Wer schon einmal in den USA mit
einem Mietwagen unterwegs war, kennt das System zur Genüge. Dort gibt es Sprit
an der Säule nur gegen Vorkasse. Erst wenn bezahlt wurde, wird die Tanksäule
freigeschaltet und nicht wie bei uns, nachdem bezahlt wurde.
Nun unterscheiden sich die Amis
von uns darin, dass sie ihre Tanks nicht mit Gewalt bis zur Halskrause auf den
Cent genau füllen, sondern großzügig für runde Summen in etwa voll tanken und
natürlich gibt es Geld zurück, sollte man sich mal verschätzt haben. Tankstellenbesitzer
hier auf diese Möglichkeit hingewiesen, antworteten sinngemäß mehrfach, dass
das bei uns nicht ginge, weil ein Rückstau an den Zapfsäulen entstünde, wenn
erst bezahlt würde und dass der Kunde nach dem Bezahlen nicht wieder in die
Tankstelle zurückkehren würde, um zusätzlich sonstige Dinge einzukaufen.
Das mit dem Rückstau ist Quatsch,
weil es zeitlich egal ist, ob mein Fahrzeug beim Bezahlen vor dem Tanken oder
nach dem Tanken eine Tanksäule blockiert. Das mit dem Zusatzeinkauf mag ein
Problem sein, wobei der Tankwart abwägen muss, ob er betrogen werden oder ein
paar Prozent Umsatz einbüßen will. Die Problemlösung auf die Polizei/Justiz
abzuwälzen, dürfte jedoch nicht länger hinnehmbar sein.
Das größte Problem dürfte
allerdings beim deutschen Autofahrer liegen. Er könnte nur ungefähr voll tanken
und müsste auf eine zehntellitergenaue Verbrauchsberechnung verzichten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen