Bereits in jungen Jahren hat mir
mein Vater verdeutlicht, dass nach der aktiven Berufstätigkeit für jeden eine
Versorgungslücke droht und mir dringend geraten, auch als junger Geringverdiener mit altersbedingt monatlich relativ geringen Beiträgen für eine damals übliche Lebensversicherung und dem 312-Mark-Gesetz (26 DM mtl.) später 624-Mark-Gesetz (52 DM mtl.), verbunden mit staatlichem Zuschüssen, für das Alter vorzusorgen. Jedermann konnte schon sehr früh erkennen, dass im
Alter eine Versorgungslücke entsteht, die entweder zu Abstrichen am Lebensstandard
führt oder, wer das vermeiden wollte, durch private Vorsorge abgemildert werden
musste. Zwar galt damals wie heute, „Die Rente ist sicher“, was sich allerdings nur auf die Auszahlung der Rente, nicht aber auf deren Höhe beziehen konnte. Das
Rentenniveau ist bekanntlich von vielen Begleitfaktoren abhängig.
Viele meiner damaligen Altersgenossen
haben mich belächelt und mir erklärt, das Leben genießen und
sich keinen Kopf über das Alter machen zu wollen, zumal der Staat es schon richten
würde, dass hier keiner verhungern muss. Wie es scheint - und das ärgert mich - hätten sie mit dieser Einstellung recht
behalten. Ursula von der Leyen hat ihr Herz für die entdeckt, die trotz lebenslangen
Arbeitens im Regelfall nicht bereit waren, auch nur minimal für ihr Alter vorzusorgen und jetzt feststellen müssen, wohl was versäumt zu haben, was nun der Staat
richten wird.
Bei einer privaten Diskussion zu
diesem Thema wurde deutlich, dass sich insbesondere heutige Ruheständler, die von
dem Thema überhaupt nicht betroffen
sind, über die zukünftige Rentengestaltung am meisten aufregen, wobei der Höhepunkt der Diskussion darin bestand,
dass jemand, der ständig oberhalb der Versicherungspflichtgrenze verdiente,
beklagte, dass seine gesetzliche Rente in keinster Weise im ausreichendem Verhältnis
zu seinem letzten Verdienst stünde..
Sie scheinen nach dem Motto zu leben:
Immer weniger private Altersvorsorge
In der GZ vom 05.10.2012 wurde über das Ergebnis einer Postbankumfrage berichtet, wonach immer mehr Deutsche der privaten Altersvorsorge misstrauen und lieber Immobilien kaufen (Anm.: wer´s sich denn leisten kann) oder gar auf eine Erbschaft hoffen.Sie scheinen nach dem Motto zu leben:
Forever Young
Zwei Drittel der Deutschen betreiben keine Altersvorsorge. Sie leben nach dem Motto: Forever Young. Oder: es ist noch immer gut gegangen.Recht auf Rente
Viele stehen auf dem Standpunkt, wenn ich arbeite, habe ich ein Recht auf ausreichende Rente und wenn nicht, werde ich auch so versorgt. Das die Höhe der Rentenzahlungen von der Höhe und Dauer der gezahlten Beiträge abhängt, können oder wollen viele nicht sehen. (Und wie es scheint, finden sie in der Politik ein offenes Ohr).
Wieso jetzt an´s Alter denken
Die Deutschen glauben nicht oder es interessiert sie nicht, dass sie im Alter finanzielle Einbußen ertragen müssen. Sie vertrauen auf die Gemeinschaft. Der Staat wird schon für die
Sicherheit sorgen und wenn nicht, wird eben nicht oder "falsch" gewählt. Hartz
IV-Mentalität eben.
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