Warum wir uns in die Köpfe der Flüchtlinge
hineindenken müssen. Ein Gespräch mit dem amerikanischen
Zuwanderungsforscher Demetrios Papademetriou.
DIE ZEIT: Gibt es "gute" Grenzen? Grenzen, die Staaten schützen, ohne brutal zu sein?
Demetrios Papademetriou:
Das ist eine höllisch schwierige Frage.
ZEIT: Gut, einfacher: Lassen sich Grenzen sichern?
ZEIT: Gut, einfacher: Lassen sich Grenzen sichern?
Papademetriou:
Natürlich. Praktisch alle Staaten der Erde tun das, mit Erfolg. Es gibt keine Region auf
der Welt, die solche Schwierigkeiten hat, ihre Grenzen zu schützen wie Europa. Wenn ich mit
Beamten oder Politikern in Brüssel spreche, bin ich jedes Mal schockiert, dass sie überzeugt
sind, sie könnten nichts tun, um die Wanderungsbewegungen von Menschen zu beeinflussen.
Dabei war kein anderes Thema jemals von solch existenzieller Bedeutung für Europa wie die
Flüchtlingskrise.
ZEIT:
Wie lassen sich Grenzen sichern? Die Kanzlerin sagt, Zäune helfen nicht.
Papademetriou:
Das stimmt nicht. Es gibt jede Menge Optionen, um Grenzen zu sichern, und sie alle sind mit
internationalem Recht vereinbar.