Sonntag, 22. August 2021

Das Debakel in Afghanistan beendet Merkels Ära (NZZ)

Der andere Blick

Das Debakel in Afghanistan beendet Merkels Ära (NZZ)

Die deutsche Kanzlerin macht nur noch Dienst nach Vorschrift. Sie geht ins Kino, während in Kabul Landsleute um ihr Leben fürchten. Diese Wurschtigkeit ist symptomatisch: Unter Merkel regierten die Bürokratie und das Desinteresse an der Zukunft.

Im politischen Betrieb sind sechseinhalb Jahre eine Ewigkeit. Kaum ein Umstand illustriert diese Tatsache besser als die Lobeshymnen, die etwa das «Time Magazine» Ende 2015 auf Angela Merkel sang. Der «Kanzlerin einer freien Welt» gelinge es, mit «Menschlichkeit, Güte, Toleranz» die «grosse Stärke Deutschlands» zum Retten statt zum Zerstören zu nutzen. So lobten damals viele. Im Spätherbst dieser Kanzlerschaft und im Licht des Afghanistan-Debakels zeigt sich: Stark ist Deutschland in seinen moralischen Ansprüchen an andere, Menschlichkeit wird beschworen, aber selten praktiziert, die Toleranz gilt dem eigenen Versagen. Mit dieser Bilanz wird Merkel aus dem Amt scheiden. 

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