Hätte Deutschland auf Corona vorbereitet sein können?
Deutschland hätte auf „Corona“ vorbereitet sein
können. Hätte man den Bericht zur
Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz 2012 ernstgenommen oder zumindest
gelesen, dann hätte man Pläne wenigstens in der Schublade gehabt und kein
planloses Chaos. Dann hätte man die pharmakologische Forschung vorantreiben
können. Eigentlich. Eigentlich wäre das alles möglich gewesen, denn
immerhin hat sich der Bundestag erstmals 2003 und dann sehr intensiv 2012 mit
einer hypothetischen Pandemie durch ein Virus „Modi-SARS“ befasst.
Hier die interessantesten Aussagen des Jahres
2012:
S. 60, Fußnote (!) 3
Der Verlauf der SARS-Epidemie 2003 hat gezeigt,
dass extrem wenige Fälle ausreichen können, um ein globales Infektionsgeschehen
auszulösen.
S. 61/62
Es wird angenommen, dass jeder Infizierte im
Durchschnitt drei Personen infiziert und es jeweils drei Tage dauert, bis es
zur nächsten Übertragung kommt. Sogenannte „Super Spreader“ werden hierbei
nicht berücksichtigt.
Die Ausbreitung wird auch durch den
Einsatz antiepidemischer Maßnahmen verlangsamt und begrenzt. Solche Maßnahmen
sind etwa Quarantäne für Kontaktpersonen von Infizierten oder andere Absonderungsmaßnahmen
wie die Behandlung von hochinfektiösen Patienten in Isolierstationen unter
Beachtung besonderer Mittel zur Eindämmung sind beispielsweise
Schulschließungen und Absagen von Großveranstaltungen. Neben diesen Maßnahmen,
die nach dem Infektionsschutzgesetz angeordnet werden können, gibt es weitere
Empfehlungen, die zum persönlichen Schutz, z. B. bei beruflich exponierten
Personen, beitragen wie die Einhaltung von Hygieneempfehlungen. Die
antiepidemischen Maßnahmen beginnen, nachdem zehn Patienten in Deutschland an
der Infektion verstorben sind.
S. 64
Über den Zeitraum der ersten Welle (Tag 1 bis 411)
erkranken insgesamt 29 Millionen, im Verlauf der zweiten Welle (Tag 412 bis
692) insgesamt 23 Millionen und während der dritten Welle (Tag 693 bis 1052)
insgesamt 26 Millionen Menschen in Deutschland. Für den gesamten zugrunde
gelegten Zeitraum von drei Jahren ist mit mindestens 7,5 Millionen Toten als
direkte Folge der Infektion zu rechnen. Zusätzlich erhöht sich die
Sterblichkeit sowohl von an Modi-SARS Erkrankten als auch anders Erkrankter
sowie von Pflegebedürftigen, da sie aufgrund der Überlastung des medizinischen
und des Pflegebereiches keine adäquate medizinische Versorgung bzw. Pflege mehr
erhalten können
S. 65
Das hier vorgestellte Szenario geht davon aus, dass
schon früh im Verlauf antiepidemische Maßnahmen eingeleitet werden, die dazu
führen, dass jeder Infizierte im Durchschnitt nicht drei, sondern 1,6 Personen
infiziert. Die Gegenmaßnahmen werden nur für den Zeitraum von Tag 48 bis Tag
408 angenommen.
S. 67
Zu den behördlichen Maßnahmen im Gesundheitswesen
zählen Absonderung, Isolierung und Quarantäne. Absonderung beschreibt die
räumlichen und zeitlichen Absonderungsmaßnahmen von Kranken, Krankheits- und
Ansteckungsverdächtigen voneinander und auch von empfänglichen,
nicht-infizierten Personen, aber auch in Gruppen (Kohorten-Isolierung,
-Quarantäne, Haushaltsquarantäne).
S. 73
Die personellen und materiellen Kapazitäten reichen
nicht aus, um die gewohnte Versorgung aufrecht zu erhalten. Der aktuellen
Kapazität von 500.000 Krankenhausbetten (reine Bettenanzahl, von denen ein Teil
bereits von anders Erkrankten belegt ist, die Bettenzahl ließe sich durch
provisorische Maßnahmen leicht erhöhen) stehen im betrachteten Zeitraum (1.
Welle) mehr als 4 Millionen Erkrankte gegenüber, die unter normalen Umständen
im Krankenhaus behandelt werden müssten. Der überwiegende Teil der Erkrankten
kann somit nicht adäquat versorgt werden, so dass die Versorgung der meisten
Betroffenen zu Hause erfolgen muss. Notlazarette werden eingerichtet.
Auch im Gesundheitsbereich kommt es zu
überdurchschnittlich hohen Personalausfällen (z. B. aufgrund erhöhter
Ansteckungsgefahr, psychosozialer Belastungen) bei gleichzeitig deutlich
erhöhtem Personalbedarf.
Arzneimittel, Medizinprodukte,
persönliche Schutzausrüstungen und Desinfektionsmittel werden verstärkt
nachgefragt. Da Krankenhäuser, Arztpraxen und Behörden in der Regel auf
schnelle Nachlieferung angewiesen sind, die Industrie die Nachfrage jedoch
nicht mehr vollständig bedienen kann, entstehen Engpässe.
Aufgrund der hohen Sterberate stellt
auch die Beisetzung der Verstorbenen eine große Herausforderung dar
(Massenanfall an Leichen, Sorge vor Infektiosität).
S. 76/77
Es ist über den gesamten Zeitraum mit mindestens 7,5
Millionen Toten zu rechnen.
Allein während der ersten
Erkrankungswelle ist gleichzeitig mit 6 Millionen Erkrankten zu rechnen. Über
den gesamten Zeitraum ist die Zahl der Erkrankten noch deutlich höher.
S. 78
Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen sind hier
nicht konkret abschätzbar, könnten allerdings immens sein. Da im gesamten
Ereignisverlauf mindestens 7,5 Millionen Menschen sterben, ist trotz der
Altersverteilung der Letalitätsrate mit dem Tod einer Vielzahl von
Erwerbstätigen zu rechnen. Sollten z. B. vier Millionen Erwerbstätige
versterben, wären dies ca. zehn Prozent aller Erwerbstätigen, dieser Verlust
wäre volkswirtschaftlich deutlich spürbar und mit einem hohen Einbruch des
Bruttoinlandprodukts verbunden.
Mit massiven Kosten für die öffentliche
Hand ist zu rechnen, u.a. durch den Verbrauch von medizinischem Material und
Arzneimitteln sowie durch die Entwicklung und Beschaffung eines Impfstoffes.
Durch den Ausfall von Wirtschaftsleistung sind geringere Steuereinnahmen zu
erwarten. Dies führt in Verbindung mit dem Anstieg der Gesundheitskosten
voraussichtlich zu einer erheblichen Belastung der Sozialversicherungssysteme,
vor allem der gesetzlichen Krankenversicherung.
S. 79/80
Gleichwohl ist es nicht auszuschließen, dass eine
zunehmende Verunsicherung und das Gefühl, durch die Behörden und das
Gesundheitswesen im Stich gelassen zu werden, aggressives und antisoziales
Verhalten fördert. Hierunter fallen z. B. Einbrüche/Diebstähle, z. B. zur
Erlangung von Medikamenten (z. B. Antibiotika) usw. Plünderungen und
Vandalismus, Handel mit gefälschten Medikamenten, Aktionen gegen Behörden oder
Gesundheitseinrichtungen (aus Verärgerung, z. B. wegen vermeintlich ungerechter
Behandlung bei medizinischer Versorgung)
Wie gesagt: „Eigentlich“ hatte man über eine Pandemie des Corona-Ausmaßes
nachgedacht. Aber Politik und Medien haben lieber weggeschaut, um die Bürger ja
nicht in ihrem Wohlfühlmodus aufzuschrecken.
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