Die Lügen
von Chemnitz
von Hans Reime, 07.09.2018
von Hans Reime, 07.09.2018
In der Nacht
vom 25. auf den 26.09.2018 wurde am Rande eines Stadtfestes in Chemnitz ein 35
jähriger erstochen und zwei weitere Männer schwer verletzt. Am Sonntagmorgen
(26.09.) meldete die Polizei eine Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe von 10
Männern „unterschiedlicher Nationalität“ mit einem Toten und zwei
Schwerverletzten.
Offensichtlich
hatte es sich in Chemnitz schnell rumgesprochen, dass es sich bei den Tätern um
Asylbewerber handeln müsse (was ja tatsächlich stimmte) und es gelang, wem auch
immer, 800 Teilnehmer, darunter ca. 50 Gewaltbereite (Polizeipräsidentin
Chemnitz), zu einer Spontan-Demo noch am Sonntagnachmittag zu mobilisieren. Soweit
die Vorgeschichte.
Gemäß Artikel
8 Grundgesetz haben „ALLE Deutschen das Recht, sich OHNE Anmeldung und Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln“. Auch spontan. Die Reaktionen des nächsten Tages
bezogen sich ausschließlich auf diese Spontan-Demo am Sonntagnachmittag, dem
26.09.2018.
Am
Sonntagabend, 18:12 Uhr, dann die erste
Meldung von dpa: „Antifaschistische Aktivisten berichteten in sozialen
Medien von Übergriffen auf Migranten. Der Polizei waren zunächst keine Hinweise
auf Ausschreitungen bekannt“ Um 22:06 Uhr heißt es dann bei dpa: „Videos in
sozialen Medien zeigten Übergriffe auf Migranten.“
In der Nacht
zum Montag platzierte der der linksradikalen
Antifa nahestehende freie Journalist Johannes Grunert um 02.09 Uhr einen Artikel auf ZEIT-Online
„Ausländerfeindlichkeit – Recht jagen Menschen in Chemnitz“. Dann änderte
sich am Morgen des 27.09. plötzlich die Lage, obwohl dpa um 09:41 Uhr noch vorsichtig gemeldet
hatte: „Videos in sozialen Medien zeigten Übergriffe auf Migranten. Dazu
konnte die Polizeisprecherin am Montag jedoch zunächst nichts sagen.“ Bis 11:00
Uhr ist nirgendwo von einer „Zusammenrottung“ oder „Hetzjagd“ die Rede !
Jetzt greift
die Bundesregierung in das Geschehen ein und Steffen Seibert, der Sprecher der
Kanzlerin, tritt um 11:00 Uhr vor die Presse:
„Solche Zusammenrottungen, Hetzjagden auf
Menschen anderen Aussehens, anderer Herkunft, oder der Versuch, Hass auf den
Straßen zu verbreiten, das nehmen wir nicht hin, das hat bei uns in unseren
Städten keinen Platz, und das kann ich für die Bundesregierung sagen, dass wir
das auf das Schärfste verurteilen.“
Es war der
Regierungssprecher, der erstmals von „Hetzjagd“ und „Zusammenrottung“ (Ein Propagandabegriff in der DDR für oppositionelle Demonstrationen und ein
Straftatbestand aus dem DDR-Strafrecht!) sprach. Er hat damit unkontrolliert die Sprachregelung der Antifa übernommen, dem sich die Kanzlerin um
13:00 Uhr ohne Wenn und Aber anschloss. Kein Wort zu dem Verbrechen des
Vortages, bei dem 2 Menschen schwerverletzt und einer getötet wurde und das
Auslöser für die Spontan-Demo war!
Damit hat die Kanzlerin, die sich ausdrücklich
hinter die Formulierungen ihres Regierungssprechers stellte und sich diese zu
eigen machte, das Ansehen der Bundesrepublik
Deutschland im Ausland geschädigt und dem Standort Sachsen und insbesondere
Chemnitz schweren Schaden zugefügt.
Es ist infam, erst in Deutschland von „Hetzjagden“, „Zusammenrottungen“
und „Pogromen“ zu sprechen und dann besorgte Reaktionen aus dem Ausland als
Beleg dafür zu verwenden, wie schlimm die Verhältnisse hierzulande seien.
Die Folge war,
dass nicht nur die Schweiz
Reisewarnungen ausgesprochen hat, sondern sich sogar der UN-Flüchtlingskommissar mahnend eingemischte.
Der Chefredakteur
der Schweizer „Weltwoche“ stellte dazu lakonisch fest, dass er noch nie eine Regierungschefin erlebt habe, die ihr eigenes Volk denunziert.
Genüsslich
stürzten sich nun alle Leitmedien darauf. Schnell war von „Mob“ und „Pogromen“
die Rede. In der Tagesschau erschien ein 10 sec. Video-Schnipsel,
der von Linksradikalen der „Antifa Zeckenbiss“ ins Netz gestellt wurde und in dem
zu sehen ist, wie ein einzelner Mann anderen nachläuft und droht und nach ein paar Metern abbricht,
ohne dass etwas passiert wäre, um „Hetzjagden“ zu beweisen. Sie verteidigt das
auch heute (07.09.) noch, nachdem der
Präsident des Bundesverfassungsschutzes die Echtheit dieses Videos bezweifelt
hat.
Weder der
Polizei, dem Chefredakteur der örtlichen „Freien Presse“, dem Generalstaatsanwalt Sachsens noch dem Bundesverfassungsschutz liegt bis
heute belastbares Material vor, das den Begriff von „Hetzjagden“ und „Mob“
rechtfertigt. Deswegen hat Ministerpräsident Kretschmer in seiner
Regierungserklärung am 28.09. auch unmissverständlich gesagt: „Es
gab keinen Mob, es gab keine Hetzjagd, es gab keine Pogrome“.
Die deutschen Leitmedien überschlugen sich nun
förmlich. Was in Chemnitz passiert ist, hat eine Empörung ausgelöst, die dem
Anlass von Demonstrationen und Gegendemonstrationen in keinster Weise gerecht
wird. Es gab zwar Verletzte in geringer Anzahl und es wurden rechte und linke Parolen gebrüllt, ja, es wurde auch von ein paar Idioten der Hitlergruß gezeigt, aber es wurden weder Autos abgefackelt, Banken und Geschäfte "entglast", Geschäfte geplündert und verwüstet und ganze Stadtviertel belagert, wie es in Berlin und Hamburg vorkommt, wenn Linke ausrasten. Um mit Boris Palmer (Grüne) zu sprechen: „Das
Problem war ein Mord – im Vergleich dazu sind Demos harmlos. Dass die
Medien den Mord kaum beachten und sich fast nur noch auf den "rechten
Mob" stürzen, zeigt, dass die Medien nicht mehr objektiv sind“. Dass es zur gleichen Zeit im Hambacher Forst linksradikale Ausschreitungen gab, bei denen etliche Polizisten verletzt wurden, sei nur am Rande erwähnt.
Um das
Geschehen zu dramatisieren und ihre Behauptungen zu untermauern, schreckten
einige Medien auch vor „Fake News“ nicht zurück. Wie sie manipuliert haben, sollen
folgende Beispiele zeigen:

Die FAZ lässt einen Chemnitzer Buchhändler unter der Überschrift: „Es herrscht Angst, blanke Angst“, zu Wort kommen und postete zur Bekräftigung, dass Terror geplant war, ein manipuliertes Foto, auf dem ein Demonstrant vermeintlich ein Banner mit der Aufschrift „Terror“ hochhält.
Das Original wurde jedoch zurechtgeschnitten. Tatsächlich lautete die Aufschrift: „Kein Zutritt für Terror“. Nachdem das richtige Foto im Netz auftauchte, hat die FAZ das „Terror-Foto“ wieder gelöscht.

In den Medien taucht immer wieder ein „Nazi“ auf, der den Hitlergruß zeigt und so gar nicht in das typische Bild eines Nazis passt.
Tatsächlich soll es sich um einen stadtbekannten Alkoholiker aus Chemnitz handeln, der als „Hitlergrüßer“ herhalten musste und bei dem sich später herausstellte, dass er dummerweise auf seinem rechten Handrücken „RAF“ stehen hatte. T-Online.de korrigierte deshalb die Berichterstattung.
Die Tagesthemen zeigen am Sonntag, 02.09.2018, einen Video-Ausschnitt, der die Geschehnisse des Tages dokumentieren soll, tatsächlich stammten die Bilder von Montag davor, die bereits an diesem Tag auf YouTube veröffentlicht wurden und. Die Tagesthemen mussten sich dafür entschuldigen.
In der Welt
wurde ein Foto verwendet, das die Menge der linken Gegendemonstranten
anschaulich wiedergeben sollte. Dumm nur, dass im Hintergrund ein U-Bahn-Schild
zu sehen ist. Eine U-Bahn in Chemnitz? Die Aufnahme stammt wohl aus Berlin!
Und dann sollte ein von der Bundesregierung gefördertes und von Steinmeier empfohlenes Rockkonzert gegen „Rechts“ unter dem Motto „Herz statt Hetze“ beweisen, wie friedfertig es in Deutschland wirklich ist. Dabei trat auch die Band K.I.Z. auf, die im Song „Ein Affe und ein Pferd“ unter anderem folgende Textzeile herausbrüllte: „…Ich mach Mus aus deiner Fresse…habe Durchfall von die Bässe… ich ramm die Messerklinge in die Journalistenfresse usw.
Und jetzt keilt
die Vereinte Linke aus Presse und Politik um sich und fordert die Entlassung
des Verfassungsschutzpräsidenten. Diskutieren wir in Deutschland gerade ernsthaft, ob ein Twitter-Kanal
mit dem Namen „Antifa-Zeckenbiss“ oder der Präsident des
Verfassungsschutzes glaubhafter ist? Dieser aber bleibt dabei und bekräftigt heute (09.09.) noch einmal nach einem Treffen im Bundesinnenministerium: Kein Beleg für Hetzjagd
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