Mittwoch, 19. Oktober 2016

Wem gehört der Osten ?

Wer wissen will, warum die Menschen in Ostdeutschland politisch so renitent sind und in großer Mehrheit AfD und die LINKE wählen, muss nicht seitenlange soziologische Studien wälzen. Es genügt, sich den Dreiteiler „Wem gehört der Osten“ anzusehen, der zur Zeit dienstags auf MDR wiederholt wird.
„Tausende Betriebe, Hundertausende Wohnungen, Schlösser und Burgen, Seen und Küsten, Millionen Hektar Wald und Ackerflächen, all das hatte der Staat DDR einst als Volksvermögen eingestuft und Privateigentum nur symbolisch geduldet. Nach dem Mauerfall beginnt die schwierige Frage, wem gehört im Osten eigentlich was? Was und wem soll es in Zukunft gehören?“ So beginnt ein Video der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung auf YouTube.
Die Frage ist 25 Jahre später beantwortet. Das westliche Kapital fühlt sich wohl im einstigen Land ohne Kapital. Und wir wundern uns, wenn die Ostdeutschen zwar durch wunderschön sanierte Innenstädten flanieren können, aber in ihrem privaten Umfeld davon nichts haben und auf die Barrikaden gehen.
60 % der Grundstücksflächen im Osten gehören dem Westen. Das ehemalige Volksvermögen wurde verscherbelt. In den großen Städten sind die Filetstücke weg. Von westlichen Finanzhaien „übernommen“. Selbst die Wohnungsbestände wurden verramscht. Internationale Fonds haben alles gekauft, was sie an „Platte“ kriegen konnten. Leipzig hat von 119.000 Wohnungen nur noch 35.000 Wohnungen behalten und Dresden hat 2006 den gesamten Bestand an kommunalen Wohnungen von 48.000 Wohnungen an die amerikanische „Heuschrecke“ Fortress verkauft. Zwar war Dresden damit schuldenfrei, hatte aber kaum noch die Möglichkeit, kommunale Wohnungspolitik aktiv zu gestalten. Die Mieten wurden bis zur Schmerzgrenze erhöht und Mieter wie eine Zitrone ausgequetscht. Investitionen? Fehlanzeige. Rendite war das Ziel. An der Sanierung der Wohnungen bestand kein Interesse. 10 Jahre später zog sich der Investor zurück. Nun versucht eine deutsche Wohnungsgesellschaft mit Sitz in Luxemburg die Wohnungen nach und nach zu modernisieren.
Und der Verkauf von Landflächen ist quasi abgeschlossen. Von ursprünglich 4 Millionen Hektar stehen noch 190.000 Hektar Land und 19.000 Hektar Forst zum Verkauf, wobei die Bodenpreise von 3.700 Euro/Hektar 1991 auf mehr als das Vierfache im Jahr 2014 auf 17.000 Euro stiegen. Westliche Spekulanten verdienten sich eine goldene Nase.
>>> Hier eine Zusammenfassung
>>> Oder:  Feindbild Ostdeutsche

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen