Die Vorweihnachtszeit nutzte
Ulrich Schneider, Chef des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, sich für die Armen
in die Bresche zu werfen. Der Mann mit einem geschätzten Jahreseinkommen von mindestens
250.000 Euro brennt förmlich für die Armut und, einmal in Höchstform, gibt er
schon mal 120 Interviews und Stellungnahmen in einer Woche.
Er sieht sich als wahrer Sprecher
der Hilfeindustrie mit 500.000 Mitarbeitern und Millionen Helfern und einem
Jahresumsatz von 135 Mrd. Euro. Wie das so laufen kann, in der Hilfeindustrie,
zeigt das Beispiel der legendären Treberhilfe Berlin: Sie hatte in ihrem ertragreichsten
Geschäftsjahr 2009 ca. 280 Mitarbeiter und machte einen Umsatz von mehr als 12
Millionen Euro. Der Name ist eine Ableitung des Begriffs des Trebegängers
und weist auf die Zielgruppe des Unternehmens hin. Woher das Geld kam? Vom
Staat und aus Spenden.
Deren Geschäftsführer, Harald
Ehlert, bezog ein Gehalt von 365.000 Euro pro Jahr, fuhr einen Maserati als
Dienstwagen und bewohnte eine von der Treberhilfe erworbene Villa am
Schwielowsee zu einem Spotmietpreis. Darüber hinaus floss die Hälfte der Überschüsse
des Unternehmens nominell ins Privateivermögen Ehlerts als Mitgesellschaftler.
Ein Einzelfall? Bei dem vielen Geld im Spiel? Kaum zu glauben!
Ach, ja: Die Organisation mit knapp
300 Sozialarbeitern betreute ca. 3000 Obdachlose. Man könnte auch
sagen: Es waren nicht die Obdachlosen, die von den Sozialarbeitern versorgt wurden,
es war genau umgekehrt, die Obdachlosen versorgten die Sozialarbeiter mit
Arbeit.
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