Misstrauen gegen Medien"...dass ich ständig belehrt werde, was ich zu denken habe"
Unter Gebildeten wächst die Wut auf die etablierten Medien - auch auf den SPIEGEL. Zu recht? Von Isabell Hülsen Sonntag, 25.02.2018 08:16 Uhr
Artus
Krohn-Grimberghe ist ein kluger Kopf. Aber die "FAZ" liest er schon
lange nicht mehr. Den SPIEGEL hat er vor fünf Jahren abbestellt. Die
"Tagesschau" guckt er nur noch ab und zu im Netz. Mit allen dreien
ist er groß geworden, "mediale Institutionen" waren das einmal für
ihn. Doch das ist vorbei. Mit den deutschen Mainstream-Medien sei er durch,
sagt Krohn-Grimberghe.
Krohn-Grimberghe, 37 Jahre alt, blondes Haar, randlose Brille, Jeans und Rolli, ist seit fünf Jahren Junior-Professor an der Universität Paderborn. Sein Fachgebiet heißt "Analytische Informationssysteme und Business Intelligence", maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz also. Rationaler geht es kaum,
Aber wenn er über Medien redet, wird Krohn-Grimberghe zornig. "Ich finde es widerlich, dass ich ständig belehrt werde, was ich zu denken habe", sagt er.
Die Stationen seiner Entfremdung kann Krohn-Grimberghe genau benennen: die Berichterstattung über das Schuldendrama in Griechenland, die Flüchtlingskrise, die Debatte um den Atomausstieg. Was er in den deutschen Medien darüber gelesen und gesehen habe, "hat mehr mit Wunschdenken zu tun als mit der Realität", sagt er.
Krohn-Grimberghe, 37 Jahre alt, blondes Haar, randlose Brille, Jeans und Rolli, ist seit fünf Jahren Junior-Professor an der Universität Paderborn. Sein Fachgebiet heißt "Analytische Informationssysteme und Business Intelligence", maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz also. Rationaler geht es kaum,
Aber wenn er über Medien redet, wird Krohn-Grimberghe zornig. "Ich finde es widerlich, dass ich ständig belehrt werde, was ich zu denken habe", sagt er.
Die Stationen seiner Entfremdung kann Krohn-Grimberghe genau benennen: die Berichterstattung über das Schuldendrama in Griechenland, die Flüchtlingskrise, die Debatte um den Atomausstieg. Was er in den deutschen Medien darüber gelesen und gesehen habe, "hat mehr mit Wunschdenken zu tun als mit der Realität", sagt er.
Lügenpresse?
Das Wort mag Krohn-Grimberghe nicht. "Mir ist egal, ob Journalisten
schlampig sind oder absichtlich einseitig berichten oder ob sie nur
betriebsblind sind." Lieber ist ihm das Wort Qualitätspresse in
Anführungszeichen: "Qualitätspresse", sogenannte. Es ist die gebildete
Version der Verachtung
Viele
Journalisten werden von Lesern in E-Mails und Briefen beleidigt, beschimpft,
manchmal gar bedroht. SPIEGEL-Redakteurin Isabell Hülsen hat sich mit Kritikern
getroffen, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen und herauszufinden, warum der
Groll gegen Medien zur Zeit allgegenwärtig ist.
Krohn-Grimberghe
gehört nicht zu denen, die sich auf Marktplätze stellen und Journalisten
bepöbeln. Bisher hat er nicht einmal wütende Leserbriefe geschrieben, dafür hat
er keine Zeit. Bis vor Kurzem hat er neben seinem Job an der Uni noch ein
IT-Start-up geleitet, er besucht Konferenzen im Silicon Valley.
Mit Menschen wie Krohn-Grimberghe hat das Misstrauen gegenüber Medien ein neues Milieu und eine neue Qualität erreicht. Es hat sich vorgefressen: vom Rand in die Mitte der Gesellschaft, dorthin, wo sich Zeitungen und Magazine sicher wähnten - zu den Gebildeten, politisch Interessierten. Das journalistische Selbstverständnis speiste sich bisher aus der Annahme, dass kluge Menschen ohne klassische Medien nicht leben könnten. Journalisten glaubten zu wissen, für wen sie berichten, enthüllen, kommentieren.
Viele
Redaktionen aber machen nun die Erfahrung, dass ein wachsender Teil dieser
Leser die vermeintliche Beziehung gekündigt hat - manche, wie Krohn-Grimberghe,
sind still gegangen, andere machen ihrer Wut und Enttäuschung in Leserbriefen
oder bei Facebook Luft.
39 Prozent der
Deutschen glauben, dass Medien die Wahrheit verdrehten und Tatsachen
verschwiegen, hat eine Allensbach-Umfrage 2015 erhoben. Von
"Lügenpresse" wollen inzwischen zwar nur noch 13 Prozent sprechen,
wie eine aktuelle Studie des Instituts für Publizistik der Uni Mainz zeigt.
Aber 17 Prozent der Deutschen vertrauen Medien grundsätzlich nicht, weitere 41
Prozent nur teilweise. Zu den Leserbriefschreibern, die Journalisten als
"verblendete Gutmenschen", "Idioten" und "Penner"
bezeichnen, gehören Rechtsanwälte, Steuerberater, Beamte und Apotheker;
klassisches Bürgertum also. Das Buch "Lügen die Medien?" schaffte es
2017 auf die Bestsellerliste. Was ist passiert in diesem Land, dass die Zweifel
an der journalistischen Redlichkeit in die Mitte der Gesellschaft vorgedrungen
sind?
Der
Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen spricht von einem neuen
"Lügenpresse-light-Milieu", das zwar die aggressive Vokabel scheut,
in dem das Unbehagen am Journalismus aber gedeiht. Kritik an den
Mainstream-Medien, sagt Pörksen, werde "allmählich selbst zum
Mainstream".
Die
Flüchtlingskrise hat nur an die Oberfläche gespült, was sich lange angestaut
haben muss: das Gefühl, Journalisten berichteten nicht neutral, sondern maßten
sich an, ihre Leser und Zuschauer zu manipulieren, indem sie Fakten bögen oder
unterschlügen. Nicht an der Wahrheit seien Medien interessiert, sie wollten,
bewusst oder unbewusst, ihre Leser erziehen, was gut und böse sei, was in
Deutschland gesagt werden dürfe und was nicht. Von "FAZ" bis
"SZ", von der "Welt" bis zum SPIEGEL herrsche ein
Meinungskartell politischer Korrektheit, das glaube, es besitze selbst in
Zeiten der Ultrahocherhitzung durch Facebook, Twitter und alternative
Nachrichtenportale noch die Macht, Fakten zu verschweigen, die nicht ins Bild
passten.
Das
"Lügenpresse"-Gebrüll eines Marktplatz-Mobs, der keine Argumente
kennt, nur Wut, ließe sich noch abtun. Doch die Verachtung von Bildungsbürgern
nagt am Selbstbewusstsein: Was haben die Medien falsch gemacht? Was ist
berechtigte Kritik der Leser, was einfach Ärger darüber, dass das Ergebnis
einer Recherche nicht in ihr Weltbild passt? Studien, die sich detailliert mit
den Gründen für die Entfremdung zwischen Lesern und Presse beschäftigen, gab es
bisher nicht. Eine aktuelle Umfrage des Instituts für Publizistik der
Universität Mainz macht zumindest Hoffnung: Je mehr Leser über die Arbeitsweise
des Journalismus wissen, desto größer ist ihr Vertrauen.
"Ich
finde es widerlich, dass ich ständig belehrt werde, was ich zu denken habe." Artus Krohn-Grimberghe,
Leser
Artus
Krohn-Grimberghe nervt vor allem eines: "Als Wissenschaftler finde ich es
unerträglich, wenn mir etwas als alternativlos verkauft wird", sagt er. In
Parteien und Medien allerdings werde ständig so getan, als könne und dürfe es
keine Alternative geben. Zur Europäischen Union nicht, zur Flüchtlingspolitik
nicht, zum Atomausstieg nicht. Er wolle sich selbst ein Urteil bilden, von den
Medien aber werde ihm dauernd vorgegeben, was er zu denken habe: dass Migranten
willkommen zu heißen seien, auch Wirtschaftsflüchtlinge. Dass Europa ohne die
EU nicht denkbar sei und eine Frauenquote zwingend fortschrittlich.
"Anmaßend finde ich das", sagt er.
Krohn-Grimberghe
kommt aus einem konservativen Haushalt. Er selbst war Mitglied der Jungen Union
und später der CDU - und ist aus Protest gegen Angela Merkels
Flüchtlingspolitik und ihre "Rückgratlosigkeit", wie er sagt,
ausgetreten.
Über den
gewaltsamen Tod der Deutschen Mia in Kandel sei anfangs in der
"Tagesschau" nicht berichtet worden, über den der türkischen Tugce
vor drei Jahren sehr wohl. Dass die "Tagesschau" einen Tag später
doch berichtete? Beeindruckt Krohn-Grimberghe nicht. Zu deutlich, sagt er, sei
der Widerwille der Redaktion zu spüren gewesen. Was nicht ins Bild passe, finde
erst mal nicht statt.
Krohn-Grimberghe ist blitzschnell im Kopf und rhetorisch so flink, dass man ihm schwer Paroli bieten kann. Wo soll man anfangen, das Knäuel aus berechtigter Kritik, haltloser Unterstellung, Urteil und Vorurteil zu entwirren? Das Ringen um die Argumentationshoheit macht ihm sichtlich Spaß - auch deshalb ist es kaum zu fassen, dass jemand wie Krohn-Grimberghe als Leser von der Fahne gehen konnte.
Doch er ist
nicht bloß ein enttäuschter Leser, sondern auch ein Leser neuen Typs:
Krohn-Grimberghe liest nur noch über Google News, mal hier einen Artikel, mal
dort einen. Sein Urteil steht trotzdem fest: "In den deutschen Medien gibt
es zu vielen Themen einfach keine differenzierte Darstellung, ich fühle mich da
materiallos."
Es ist schon
erstaunlich. Der Wunsch nach Konsens galt jahrzehntelang als Geheimnis
politischer und gesellschaftlicher Stabilität in Deutschland. Was ist plötzlich
so schlimm daran, dass sich Medien in manchen Dingen einig sind? Etwa darin,
dass Deutschland eine humanitäre Verantwortung hat, sich um Flüchtlinge zu
kümmern, und Rassismus in diesem Land keinen Platz haben sollte. An den USA
lässt sich ablesen, was eine polarisierte Medienlandschaft anrichten kann. Der
Meinungskrieg zwischen Fox News und Breitbart auf der rechten und CNN auf der
linken Seite hat zu einer gesellschaftlichen Spaltung beigetragen, die
Rassenhass und Gewalt beflügelt - und eine sachliche Debatte kaum noch möglich
macht.
Was aber, wenn
die deutschen Medien nicht bemerkt haben, dass ihr Konsens längst viel breiter
ist als der gesellschaftliche und wie eine Glocke über dem Land hängt? Ja,
"Bild" tickt in der Europapolitik anders als die "SZ", der
SPIEGEL steht im Zweifel links und der "Focus" rechts. Doch das
nehmen womöglich nur noch Journalisten als mediale Pluralität wahr. Für manche
Leser scheinen das eher Nuancen zu sein. Und es stimmt ja: Eigentlich alle
Medien sehen in der EU eine Errungenschaft, deren Sinn kaum bezweifelt werden
kann. Ähnlich verhält es sich mit der Klimapolitik und der Genderdebatte, die
als Ausweis gesellschaftlicher Modernisierung gelten und als solche kaum
hinterfragt werden. Viele Leser jedoch haben offenbar Diskussionsbedarf, wo
viele Journalisten keinen mehr sehen.
Auf
Krohn-Grimberghes Leseliste schaffen es deshalb oft alternative Blogs wie
"Achse des Guten" oder "Tichys Einblick". Aus der Wut auf
klassische Medien haben sie ein neues Geschäftsmodell gemacht. Roland Tichy,
früher Chef der "Wirtschaftswoche", beschimpft Journalisten als
"Kaste der Bevormunder", als "Zensoren", die ihr
"Meinungsglyphosat" versprühten, damit nichts Unerwünschtes mehr
wachse. In den Kommentaren unter seinen Texten wird er dafür als Retter gegen
den "PMK-Filz" (Politisch Medialer Komplex) gefeiert, als
"Hoffnungslichtlein im düsteren Wald der deutschen
Hofberichterstatter".
Krohn-Grimberghe
weiß, dass er hier nicht unbedingt bekommt, was er in den klassischen Medien
vermisst - Offenheit, vor allem: Raum für unterschiedliche Meinungen. Diese
Blogs sind für ihn eher ein Beleg, dass man Dinge auch anders sehen kann.
"Labsal für die Seele" sei das.
Nur eine
etablierte Zeitung liest er seit Kurzem wieder gern: die "Neue Zürcher
Zeitung" ("NZZ"). Die "alte Tante" aus der Schweiz
profiliert sich derzeit als Anlaufadresse für deutsche Leser, denen in den
heimischen Medien zu viel Konsens herrscht. Das Blatt bezeichnet
"Multi-Kulti-Anhänger" schon mal als "nützliche Idioten
muslimischer Scharfmacher" und geht die deutsche Kanzlerin hart an. In
AfD-nahen Kreisen bekommt die "NZZ" dafür Applaus: als neutrale
"Stimme der Vernunft" oder gar "neues Westfernsehen".
Deutschland wäre nach dieser Lesart eine neue DDR, in der die Wahrheit nur noch
über freie, ausländische Medien zu erfahren ist.
Eric Gujer
gehört zu den Profiteuren der bürgerlichen Medienwut, und er spielt damit
virtuos. Der Chefredakteur der "NZZ" war bis 2008 zehn Jahre lang
Korrespondent in Berlin. Vor der deutschen Bundestagswahl hat er den Newsletter
"Der andere Blick" gestartet, der sich gezielt an
"NZZ"-Leser in Deutschland wendet, vor allem an jene, denen das
"Justemilieu" in Deutschland zu weit links steht
Gujer empfängt in seinem Büro: Holzdielen, schwarze Ledersessel. Es ist ein Ort nüchterner Noblesse, und Gujer passt perfekt hinein, mit rosafarbenem Hemd unter dem dunklen Jackett und glattgrauem Haar. Seit 238 Jahren ist die "NZZ" eine liberale Institution, geschätzt für ihr Korrespondentennetz in aller Welt und lange auch für ihre nüchterne Tonlage.
Den Beifall
aus der rechten deutschen Ecke "streben wir nicht an", sagt Gujer.
Doch die Angst, von der falschen Seite gelobt zu werden, könne nicht die
Richtschnur sein. Den Erfolg in Deutschland erklärt sich Gujer so: Die
"NZZ" habe schon im Herbst 2015, als viele Deutsche noch begeistert
die Flüchtlinge willkommen geheißen hatten, geschrieben, dass Merkels Politik
nicht gut gehen könne, und sich damit positioniert: außerhalb des deutschen
Medienkonsenses.
Als er
Journalist wurde, vor 35 Jahren, sagt Gujer, seien die deutschen Tageszeitungen
noch "zurückhaltende Chronistenmedien" gewesen, die sich mit Meinung
nicht hervortaten, schon gar nicht jenseits der Kommentarspalten. Politische
Haltung blieb den Magazinen vorbehalten. Heute, glaubt Gujer, "schreiben
alle so wie 'Stern' und SPIEGEL". Die Trennung von Fakten und Meinung sei
vielerorts verloren gegangen und mit ihr das Vertrauen der Leser.
Und die
"NZZ"? Macht aus ihrer neoliberalen Haltung doch auch kein Geheimnis
und geht damit sogar gezielt auf Leserfang. Gujers Newsletter "Der andere
Blick" strotzt nur so vor Meinungsjournalismus. Das Problem, sagt Gujer,
sei nicht so sehr die Haltung, sondern vielmehr der Versuch, so zu tun, als sei
man neutral.
Nach dem
Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz vor gut einem
Jahr saß Gujer den ganzen Abend vor dem Fernseher und guckte ARD und ZDF.
"Die Art und Weise, wie dort alles abgebügelt wurde, was auf einen
Zusammenhang zwischen Flüchtlingspolitik und Terrorismus hinwies", hat ihn
befremdet. Vor allem im "heute-journal" im ZDF sei "spürbar
gewesen, dass wir unsere Grundhaltung zur Migrationspolitik auch nicht durch
ein Ereignis wie dieses infrage stellen wollen". Die Medienbranche, sagt er,
müsse ehrlicher mit sich selbst werden: "Sind wir wirklich willens, Pro
und Kontra zu berücksichtigen? Sind wir bereit, unsere eigene Haltung infrage
zu stellen?"
Es gibt
vermutlich wenige Redaktionen, in denen Journalisten nicht immer wieder
anmahnen, das eigene Blatt brauche eine klare Haltung, damit der Leser wisse,
wo das Medium seines Vertrauens steht. Und nun? Wie viel Haltung ist gut, wie
viel ist zu viel? Wo hört Journalismus auf, und wo fängt Aktivismus an?
Das
Grundgesetz hat Medien die Pressefreiheit geschenkt - damit geht die
Verpflichtung einher, die demokratischen Werte zu verteidigen. Dazu gehört,
Rassismus auch dann Rassismus zu nennen, wenn es Lesern nicht schmeckt. Oder zu
berichten, was Leser oder Zuschauer unter Umständen nicht wahrhaben wollen.
Journalismus hat einen Selbstwert, der nicht immer von allen geschätzt werden
muss.
Doch die
Gefahr ist groß, dass daraus eine Ausflucht wird: Wer nicht glaubt, was Medien
schreiben, hat nicht verstanden oder will nicht verstehen, sitzt in seiner
Facebook-Filterblase oder irgendeiner Echokammer fest. Vielleicht ist nicht die
politische Haltung von Journalisten das Problem, sondern eine Haltung, die es
sich zu einfach macht. Der Leser will nicht glauben müssen, sondern sich ein
Urteil bilden dürfen. Er will mit guten Argumenten überzeugt, nicht bevormundet
werden. Dazu braucht es nicht die saubere Trennung von Nachricht und Kommentar,
sondern in erster Linie Respekt.
Kein Medium
nimmt heute noch für sich in Anspruch, die Wahrheit gepachtet zu haben, nicht
einmal mehr der SPIEGEL. Die moralische Bugwelle ist kleiner, die Demut größer
geworden. Gleichzeitig sind Journalisten und ihre persönliche Sicht auf die
Dinge in den Vordergrund gerückt.
Das liegt auch
daran, dass sich der Journalismus "magazinisiert" hat: weg von der
nüchternen und oft drögen Faktensammlung, hin zur Erzählung. Das Weltgeschehen
wird immer öfter an Personen entlangerzählt, kleine Szenen zu einer Geschichte
verwoben, die von Thesen und Deutung des Autors lebt. Hinzu kommt, dass sich
manche Journalisten heute wie Künstler vermarkten. Auf ihren Twitter- und
Facebook-Profilen treten ihre politischen Ansichten meist offen zutage. Der
Nimbus der Neutralität geht auch dort verloren.
Die Leiterin
des ARD-Hauptstadtstudios, Tina Hassel, twitterte vor vier Wochen in einer
Euphorie über den Parteitag der Grünen, als bewürbe sie sich dort für ein
Spitzenamt. Wer danach noch glauben soll, Hassel berichte in der
"Tagesschau" ganz unvoreingenommen, muss großes Vertrauen in die journalistische
Integrität haben. Für alle anderen ist es ein weiterer Beleg, dass Journalisten
Narzissten sind, die ihr Medium als Megafon für persönliche Meinungen
missbrauchen.
"Journalisten
fällt es leichter, klug mit Politikern in Washington zu reden als mit dem
Stammtisch." Hartmut
Richter, Leser
Hartmut
Richter hat 26 Jahre lang den SPIEGEL gelesen. Richter ist im Osten
aufgewachsen, bis zur Wende war er Leiter in einem DDR-Chemiefaserwerk. Von
seinem ersten Westgeld hat er sich den SPIEGEL gekauft. Um das Magazin habe er
den Westen immer beneidet, "weil es sich etwas traute, zum Beispiel im
Umgang mit Strauß, das war ja in der DDR undenkbar". Richter fand nach der
Wende einen guten Job als Vertriebler beim Pharmakonzern Schering. Abends saß
er im Hotel und las den SPIEGEL.
Im September
hat der 67-Jährige seinen ersten und einzigen Leserbrief geschrieben, per
E-Mail. Betreff: "Warum man keinen SPIEGEL mehr lesen sollte".
Er wohnt in
einem gelb getünchten Einfamilienhaus in Sergen, einem Dorf mit 400 Einwohnern
bei Cottbus. Hinter dem Grundstück geht es über den Acker in den Wald, am
Horizont stehen die weißen Dampfwolken der Kohlekraftwerke.
Richter -
Jeans, blauer Pulli, grauer Kinnbart - ist seit gut einem Jahr in Rente. Seine
drei Kinder arbeiten in der Schweiz, in Berlin und München. Der Schwiegersohn
ist Italiener, die Freundin des einen Sohnes Türkin. "Wir sind keine
Wendeverlierer und auch nicht Dunkeldeutschland", sagt Richter. Seine
Söhne haben ihm abgeraten von dem Gespräch, doch Richter will erklären, wie aus
einem treuen Leser ein verärgerter wurde.
In seinem
Brief hat er dem SPIEGEL vorgeworfen, "die intelligenteste und
gleichzeitig bösartigste Verdummung der Leser zu betreiben". Die
Redakteure fänden "alles heraus, rechnen jeden Parkzettel und jede
Hotelrechnung eines ungeliebten Politikers nach und jagen, hetzen ihn und
lassen nicht locker, bis er fällt", schrieb er. Wenn der SPIEGEL jemanden
möge, stehe da: Er "sagt", "erklärt", alle anderen
"jammern", "lamentieren". Die Wortwahl ist ihm zu wertend.
Überhaupt, der Umgang mit Menschen: "Ich mag Christian Wulff nicht, und
Verfehlungen im Amt gehören bestraft", sagt Richter, "aber die
Verfolgung ins Private, das Niedermachen als Mensch" sei ihm zu weit
gegangen. Selbst Leute, die einem unsympathisch seien, würden so für den Leser
bemitleidenswert.
Es sind bei
Richter wie bei vielen anderen Lesern oft die gleichen Stationen der
Entfremdung, und der Fall des Ex-Bundespräsidenten Wulff gehört fast immer
dazu. Er steht darin als Beispiel für jene Momente, in denen die moderne
Medienwelt ihre ganze Dynamik entfaltet: schneller, spitzer, mehr. Jeder will,
muss etwas Neues herausbekommen, den Skandal finden. Das muss nicht schlecht
sein, hinterlässt jedoch im schlimmsten Fall beim Leser das Gefühl, eine
lechzende, sabbernde Meute sei von der Leine gelassen worden. "Die Leser
wollen das nicht", sagt er.
Richter redet
ruhig und besonnen, er diskutiert gern. Dass sich überhaupt jemand dafür
interessiere, was ihn als Leser nerve, habe ihn überrascht. Medien und Politik,
glaubt er, seien doch oft von Dingen, über die sie urteilen, gar nicht selbst
betroffen. Die "wirklichen Probleme, das, was die Leute 'allemacht', kann
er am eigenen Beispiel erzählen: Flüchtlinge gebe es in Sergen nur deshalb
nicht, weil es in der Gemeinde keinen Arzt, keinen Supermarkt und keine Kneipe
mehr gibt und auch kein schnelles Internet. "Das ist für Flüchtlinge
unzumutbar, aber wir leben hier", sagt Richter.
Mit den Leuten
im Dorf kratzt er totgefahrene Rehe und Wildschweine von der Straße,
"während die Grünen ihre Stadtklientel bedienen", die "in der
Kneipe Ingwertee trinkt, ohne vom Windrad oder Wolf belästigt zu werden".
Die
"Gutmenschen" in Medien und Politik wollten bestimmen, was andere
auszuhalten hätten. Wer das infage stelle, werde schnell als Rechter
abgestempelt. In der Gemeinde hat jeder Dritte die AfD gewählt, auch Richter.
Er findet 90 Prozent des Parteiprogramms und des Personals indiskutabel,
"aber nicht wählen wird ja als Protest nicht ernst genommen", sagt er.
Es ist der
Frust darüber, dass Politik und Medien der Lebensleistung "normaler
Bürger" nicht genug Respekt entgegenbringen, der Richter so aufregt. Die
Artikel über Sorgen und Nöte des Normalbürgers, vor allem im Osten, hätten
"immer etwas von 'Dschungelcamp' oder 'Bauer sucht Frau'", sagt er,
"weil das nicht Ihre Welt ist".
Richters
Kritik trifft. Redaktionen sind heute überwiegend Akademikerterrain. Mehr als
73 Prozent der Politikjournalisten in Deutschland haben studiert. Der Blick der
deutschen Leitmedien ist oft der einer urbanen Elite, die aus ihren
Altbauwohnungen in Berlin, Hamburg oder München auf das Land schaut. Nicht die
Leser haben sich also entfremdet, sondern umgekehrt, die Journalisten von den
Lesern und ihrer Lebensrealität? Es muss Medienmacher zumindest nachdenklich
stimmen, wenn in der genannten Studie der Uni Mainz mehr als ein Drittel der
Befragten findet: "Themen, die mir wichtig sind, werden von den Medien gar
nicht ernst genommen."
Vor der
Bundestagswahl schwärmten Heerscharen von Journalisten in ostdeutsche Dörfer
und abgehängte Stadtteile im Ruhrpott, um zu ergründen, was die Menschen
umtreibt. Dass die sich eher beurteilt als verstanden fühlen, erstaunt nicht.
Die Distanz
zur Lebenswelt vieler Leser hat noch eine andere Schattenseite: Sie rückt
Medien fast unweigerlich in die Nähe der Politik. Das klingt ungeheuerlich,
angesichts der vielen Politskandale, die Journalisten laufend enthüllen, von
Steuerhinterziehung bis Amtsmissbrauch. Aber, sagt Richter, "Journalisten
fällt es doch leichter, klug mit Politikern in Washington zu reden als mit dem
Stammtisch".
Richter kauft
noch regelmäßig eine Regionalzeitung, ab und zu auch den SPIEGEL, und er guckt
Nachrichten bei ARD und ZDF. Und dabei ärgert er sich oft. Vor allem über Claus
Kleber und Marietta Slomka. Wenn die Moderatoren des "heute-journals"
Interviews führten, sei immer klar, wen sie "in die rechte Ecke drängen
wollen". Richter hat mal überlegt, Kleber zu schreiben. "Aber was
soll das bringen?" Solche Stars antworteten ja nicht.
Claus Kleber
bekommt viele Zuschriften empörter Zuschauer. Ab und zu ruft er die Leute
einfach an. Die seien erst perplex und dann meist sehr höflich, sagt er.
Das
ZDF-"heute-journal" ist das wichtigste Nachrichtenmagazin des Abends
und Kleber schon deshalb das TV-Gesicht des "Mainstreams".
Durchschnittlich 3,9 Millionen Zuschauer sitzen jeden Abend davor. Kritik gab
es immer, auch weil sich die Zuschauer wegen der Gebühren als Miteigentümer von
ARD und ZDF wähnen. Doch auch Kleber beobachtet, dass die "Kritik
zunehmend aus Zirkeln kommt, aus denen man sie nicht erwartet". Oft lautet
der Vorwurf an ihn und seine Kollegen, sie steckten mit der Regierung unter
einer Decke, "als Teil eines sich gegenseitig bestätigenden
Machtapparats", sagt Kleber.
Im Auto auf
dem Weg zum Mainzer Lerchenberg klingelt Klebers Handy. Es ist die Sprecherin
von Außenminister Sigmar Gabriel, der in den USA zu Besuch ist und abends
interviewt werden soll. Um was es in dem Interview denn gehen solle, will sie
wissen. Und: Gabriel werde in den USA natürlich nichts über die GroKo sagen.
Kleber antwortet, es gehe um die Themen, die auf der Hand lägen: Iran,
Nordkorea, und er werde natürlich eine Frage zur GroKo stellen, ob Gabriel
wolle oder nicht. Abends in der Sendung fragt Kleber - und bekommt eine Antwort.
Mehr als das
spreche er vor einem Interview nie ab, sagt Kleber. "In der Redaktion hat
auch noch kein Politiker angerufen, um Wünsche zu äußern." Es ist nicht
nur die angebliche Kungelei mit der Politik, es sind vor allem Klebers
weltdeutenden Moderationen, seine oft gegnerisch geführten Interviews, die ihm
im Netz Bezeichnungen eintragen wie "öffentlich-rechtlicher
Haltungsjournalist". Gemeint ist das als Schimpfwort.
Die Leute
verstünden oft nicht, sagt Kleber, dass das "heute-journal" keine
nüchterne Nachrichtensendung sei, sondern ein Magazin, dessen Haltung kritisch,
aber unparteiisch sei. Und dass man als Interviewer immer gegenhalten müsse,
unabhängig von der eigenen Meinung.
Allerdings ist auch Kleber vorsichtiger geworden. Beim Thema Trump etwa meidet er inzwischen sachlich unnötige Spitzen, "den kleinen Soupçon", wie er sagt, weil sich manche Zuschauer darüber so aufregen, dass sie nicht mehr zuhören.
Im vergangenen
Jahr hat er ein kleines Buch mit großem Titel geschrieben: "Rettet die
Wahrheit". Und Kleber wäre nicht Kleber, wenn er nicht glauben würde, dass
er dazu berufen sei. Aber es enthält ein Eingeständnis, das allen Medien
guttäte: In jeder Redaktion gibt es tief sitzende, oft unausgesprochene
Denkmuster, die am Ende den Eindruck nähren, es gebe einen Mainstream: Militär
ist schlecht, NGOs sind gut, die Industrie durchtrieben,
Verbraucherschutzorganisationen ehrlich und Wetterphänomene im Zweifel eine
Folge des Klimawandels. "Das sind bequeme Möglichkeiten, sich um das
Nachdenken zu drücken, ohne im eigenen Team anzuecken", sagt Kleber. Die
Kritik der Zuschauer habe dazu geführt, dass in der Redaktion heute mehr
debattiert und hinterfragt werde als vor einigen Jahren.
Empörte
Zuschriften bekommt die Redaktion nicht nur aus dem AfD-Lager, sondern auch von
FDP-Anhängern: Wirtschaftsprüfern, Managern, Steuerberatern. Also gerade keine
gesellschaftlichen Verlierer, sondern eher die konservativ-liberale Elite. Als
Marietta Slomka nach dem Jamaika-Aus ein Interview mit FDP-Chef Christian
Lindner führte und ihn dabei so hart anpackte, dass der Verdacht der Politiknähe
jedenfalls nicht aufkam, wurde sie im Netz geprügelt: Politikaktivismus sei
das. Sie solle sich doch bei den Grünen bewerben, oder: Es lohne nicht, sich
aufzuregen, die "Zeiten, da die (Pseudo)Linken die Deutungshoheit hatten,
sind vorbei". Ende Januar bekam Slomka für ihre Interviews den Deutschen
Fernsehpreis. Im Netz wurde sie daraufhin obszön beleidigt.
"System-Marionetta" werde für ihre "Regierungshörigkeit"
belohnt, gehörte noch zu den eher gesitteten Kommentaren.
Kritik an der
"Journaille" gab es immer, im Netz allerdings finden sich die
Kritiker zu einer lauten, mächtigen Horde zusammen, die sich berauscht an einer
immer grelleren, ätzenderen Wortwahl. In der Masse wähnen sich die
Anti-Mainstream-Schreier als neue Mehrheit - das enthemmt.
Was macht
selbst Menschen, denen es nach objektiven Maßstäben in dieser Gesellschaft
nicht schlecht geht, so wütend, dass sie derart drauflosschimpfen? Und: Muss
man das ernst nehmen? Medien können die Welt nicht so einfach machen, wie es
sich manche Zuschauer oder Leser offenbar wünschen. Die Unübersichtlichkeit und
die Unordnung, die Zeitungen und Fernsehsender jeden Tag in die Wohnzimmer
ihrer Nutzer tragen, überfordern offenbar nicht bloß die
"Abgehängten" in dieser Gesellschaft.
Für den
Soziologen Heinz Bude ist die Wut der Mittelschicht Auswuchs einer
Gesellschaft, die ständig auf Wettbewerb getrimmt ist. Der Wohlfahrtsstaat der
Nachkriegszeit enthielt ein Versprechen: Wer sich anstrengt und bildet, wird
einen angemessenen Platz in der Gesellschaft finden.
Aus dem
Aufstiegsversprechen ist heute eine Exklusionsdrohung geworden. Die Angst,
niederkonkurriert, übervorteilt und ausgestochen zu werden, sitzt deshalb auch
bei denen tief, die um ihren erkämpften Aufstieg bangen. Bude hat dafür einen
wunderbaren Begriff gefunden: "postkompetitive Verbitterungsstörung".
Alles Erreichte steht dauernd zur Disposition. Da macht es Angst, wenn andere
ohne Leistung etwas bekommen, wenn Werte wie Ehe, Familie, das Verhältnis von
Männern und Frauen, Einheimischen und Fremden neu verhandelt werden. Medien und
Politik werden darin zu einem Komplott, das den Bürgern entreißen will, was
ihnen heilig, teuer und selbstverständlich ist: von der klassischen Ehe bis zum
Dieselauto.
Was aber
bedeutet das für die Medien? Wenn ein Teil der Wut gar nichts mit der Qualität
des Journalismus zu tun hat, sondern mit gesellschaftlichen Umständen? Einfach
ignorieren? Wäre fahrlässig. Denn dass Medien ihren Teil zur Vertrauenskrise
beigetragen haben, ist wahr. Wie also lässt sich die Beziehung wieder kitten?
Wütenden Lesern nach dem Mund zu schreiben ist journalistisch betrachtet keine
Option. Vertrauen heißt, dass Leser und Zuschauer ihr Medium auch dann für
glaubwürdig halten, wenn es ihnen Informationen serviert, die gerade nicht ins
eigene Weltbild passen. Weil sie wissen, dass Journalisten gewissenhaft
arbeiten und sich nach Kräften bemühen.
Journalismus
ist deshalb heute harte Beziehungsarbeit. Wie die aussehen kann, hat die
"Mittelbayerische Zeitung" aus Regensburg im vergangenen Jahr ausprobiert.
Die Redaktion hat eine Glaubwürdigkeitsinitiative ins Leben gerufen.
"Wir
waren überzeugt, die Moral auf unserer Seite zu haben." Claudia Bockholt,
"Mittelbayerische Zeitung"
Claudia
Bockholt gehört zu den treibenden Kräften dahinter. Die Leiterin des Newsrooms
ist seit 25 Jahren bei der "Mittelbayerischen". Während der
Flüchtlingskrise hat Bockholt einen syrischen Vater und seinen Sohn begleitet.
Und hat dabei erlebt, dass "die Leute in einen Artikel hineinlesen, was
sie wollen". Den einen war die Redakteurin zu pessimistisch, für die
anderen war sie ein naiver Gutmensch.
Bockholt hat
schon mit den Tränen gekämpft, weil ein Leser sie am Telefon so arg beschimpft
hatte. Bei der Lokalzeitung rufen die Menschen auch einfach mal eben an, um
ihren Groll abzulassen.
Weil die
Tonlage immer rauer wurde, entschlossen sich Bockholt und einige Kollegen im
April 2017 zu handeln. Sie luden drei ihrer eifrigsten Facebook-Kommentatoren
ein, Befürworter und Gegner der Flüchtlingspolitik, und diskutierten in kleiner
Runde mit ihnen. Für das Format musste Bockholt in der Redaktion
Überzeugungsarbeit leisten. Einige Redakteure glaubten, "wir müssen doch
Haltung zeigen. Wir hatten uns so schön eingerichtet, wir waren überzeugt, die
Moral auf unserer Seite zu haben", sagt Bockholt.
Das Format war
ein Erfolg, weil "wir beide Seiten ernst genommen haben", sagt sie.
Es war der Start für die Glaubwürdigkeitsinitiative. Die Redaktion bat 60
Leserbriefschreiber und Facebook-Kommentatoren zu einem Event in die hauseigene
Kantine, um zu diskutieren. "Wir wussten, dass das mutmaßlich wehtun
würde", sagt Bockholt. Am Ende waren auch die Bedenkenträger im eigenen
Haus überzeugt. Vor der Bundestagswahl haben die Redakteure eine weitere
Konferenz veranstaltet, diesmal mit den lokalen Kandidaten, um über Themen zu
sprechen, die Leser bewegen: von Rente über Bildung bis Steuern. In der Zeitung
selbst hat sich ein neues Format etabliert: "Ein Thema - zwei
Meinungen". Das soll auch ein Signal in die Redaktion sein: Kollegen
sollen den Mut haben zu sagen, dass sie anderer Meinung sind. "Früher gab
es in der Redaktion ja auch viele stramme CSUler, nicht bloß linksliberale
Geisteswissenschaftler", sagt Bockholt.
Dass manchen
Lesern das Ergebnis einer Recherche nicht gefällt, daran kann auch Bockholt
nichts ändern. "Aber wir können den Lesern zeigen: Es interessiert uns,
was ihr denkt. Wir geben den Leuten nicht mehr das Gefühl, wer uns nicht
glaubt, ist dumm." Nicht Anbiederung ist also gefragt, sondern Respekt.
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