Freitag, 11. Februar 2022

Aus Steingarts Morning Briefing vom 21.01.2021

Aus Steingarts Morning Briefing am 21.01.2021

Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung mit der Coronapolitik der neuen Regierung steigt. In der aktuellen Cosmo-Studie der Universität Erfurt, die seit Beginn der Pandemie 1010 Personen demoskopisch begleitet, ist das Vertrauen in die Politik der neuen Bundesregierung dramatisch gesunken.

  • Der Anteil derer, die der Regierung (eher) vertrauen, ist im Vergleich zur Vorerhebung um 11.6 Prozentpunkte eingebrochen und liegt bei 27 Prozent.

Vor allem die 2G-Plus-Regel trifft im Alltag auf Verunsicherung und Unverständnis. Dass neuerdings doppelt Geimpfte auch mit Maske und Abstand nicht mehr in Restaurants sitzen oder am Kulturleben teilnehmen dürfen, wirkt verstörend.

Noch im August sagte der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn, dass „geimpft sein einen positiven Unterschied machen muss”.

Die Erst- und Zweitimpfung gebe Sicherheit, warb Kanzlerin Angela Merkel in ihrem letzten Video-Podcast.

Nun ist alles anders. Plötzlich wird der Booster zur Pflicht und die alleinige Erst- und Zweitimpfung entwertet den Impfstatus. Plötzlich sind – laut dieser Definition – nur noch 48,9 Prozent der Menschen in Deutschland vollständig geimpft.

Mein Kollege Michael Bröcker kommentiert:

Die Impf-Politik widerspricht dem wichtigsten Leitbild jeder politischen Maßnahme: der Nachvollziehbarkeit. Doppelt Geimpfte, die sich an alle Regeln halten und der Politik brav gefolgt sind, werden plötzlich wie Impf-Muffel behandelt und vom Freizeitleben und in einigen Ländern sogar vom Breitensport ausgeschlossen. Das geht nicht.

Diese erratische Corona-Politik treibt selbst die Vernünftigen kopfschüttelnd in die Arme der Unvernünftigen. Die Politik hat die erste Impfkampagne zu spät begonnen und zunächst nur halbherzig in Angriff genommen. Aus falsch verstandener politischer Korrektheit wurden jene Wohnquartiere ignoriert, die aus sozialen und kulturellen Gründen das Impfen ablehnten. Nun hechelt die Politik seit Monaten der Impflücke hinterher, während in manchen europäischen Ländern die Post-Corona-Zeit begonnen hat.

Die doppelt geimpfte Mitte des Landes muss nun die Opfer bringen, die eine zögerliche und unsichere Pandemie-Politik mit sich gebracht hat.

Mein Wunsch an die Politik? Die beste Maßnahme der am Montag erneut tagenden Bund-Länder-Runde wäre: nichts mehr zu beschließen.

Hendrik Sreeck Lehnt die Impfpflicht ab und stellt fest:

"Jeder muss für sich selber schauen, wie er seine Kontakte reduziert, wenn er dem Virus entweichen will".

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen