Der Migrationspakt – eine Einladung an alle?
„DIE WELT“
vom 25.11.2018 - Von Stefan Aust, Helmar Büchel
Der
UN-Migrationspakt spaltet Deutschland – wie schon die Flüchtlingspolitik der
Kanzlerin. Doch die Folgen des Regelwerks werden viel gravierender sein als die
Entscheidung Angela Merkels 2015, die Grenzen nicht zu schließen.
Es war
einmal eine Stadt in einem Land am Rande des großen Meeres, die war so schön,
dass sie ihren Besuchern wie ein Traum aus „Tausendundeiner Nacht“ erschien.
Erhabene Zinnen thronen über verschlungenen Gassen und farbenprächtigen
Basaren. Eine Metropole wie ein Märchen. Eine Stadt, wie gemacht für ein
Treffen der Völkergemeinschaft. In Marrakesch wird am 10. und 11. Dezember der
UN-Migrationspakt feierlich verabschiedet. Von Staatschefs oder den Gesandten
aus über 180 Ländern.
Auch aus
Deutschland, wenn alles nach dem Plan der Kanzlerin läuft. Drei Tage nach ihrem
Rückzug vom Parteivorsitz und drei Jahre vor ihrem geplanten Abschied als
Bundeskanzlerin. Einige Länder, bis jetzt die USA, Österreich, Ungarn,
Australien, Israel, Polen, Tschechien, Bulgarien und Estland, werden nicht an
Bord sein, wenn die Arche Noah der Vereinten Nationen in See sticht – als
ultimative Rettungsmission für alle Migranten dieser Welt, die sich auf den Weg
zu den wohlhabenden Staaten machen –, Deutschland ganz vorneweg.